Insidern zufolge hat das CDU-geführte Ministerium den Bericht Ende vergangener Woche an den Wirtschaftsausschuss des Bundestages übermittelt. Im Wirecard-Fall seien im Oktober 2019 nach Berichten der Zeitung "Financial Times" Vorermittlungen zu Unregelmäßigkeiten in der Bilanzierung eingeleitet worden, so das Ministerium. Im Mai 2020 seien diese dann nach der Sonderprüfung von KPMG in ein förmliches Berufsaufsichtsverfahren überführt worden. Dieses dauere noch an. Laut "Handelsblatt" untersucht die Apas sämtliche Jahres- und Konzernabschlussprüfungen von Wirecard ab 2015 durch EY "auf die Einhaltung der gesetzlichen und berufsrechtlichen Vorgaben".
In der Wirecard-Bilanz fehlen 1,9 Milliarden Euro, weswegen der Zahlungsabwickler Insolvenz anmelden musste. Es ist einer der größten Skandale in der Finanzbranche überhaupt. EY hat über Jahre die Bilanzen von Wirecard geprüft.
"Wir unterstützen alle behördlichen Untersuchungen im Fall Wirecard und arbeiten mit allen zuständigen Behörden und Aufsichtsstellen vollumfänglich zusammen", sagte ein EY-Sprecher. "Auch uns ist daran gelegen, dass die Vorgänge umfassend, rückhaltlos und rasch aufgeklärt werden." EY habe im Rahmen der Abschlussprüfung für das Geschäftsjahr 2019 Fälschungen entdeckt. "Dies wurde den zuständigen Behörden sowie dem Unternehmen und seinem Aufsichtsrat mitgeteilt." Es gebe deutliche Hinweise, dass es sich um einen umfassenden Betrug handele, an dem mehrere Parteien rund um die Welt und in verschiedenen Institutionen mit gezielter Täuschungsabsicht beteiligt gewesen seien.
rtr