"Zalando dürfte ganz knapp an der Fast-Entry-Regel scheitern", sagte Index-Experte Daniel Kukalj von Close Brothers Seydler. Danach müsste der Börsenneuling bei den Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz mindestens Rang 40 belegen. Bei der Überprüfung der Indexbesetzung in drei Monaten ist Zalando nach Ansicht von Börsianern aber ein sicherer Kandidat für den 50 Mitglieder umfassenden MDax.

Im SDax muss der Möbelbeschichter Surteco laut Kukalj für Zalando Platz machen. Uwe Streich von der LBBW sieht auch den Heizungsspezialist Centrotec und den Internet-Reifenhändler Delticom als mögliche SDax-Absteiger. Für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass Zalando es doch direkt in den MDax schafft, müsste nach Ansicht von Commerzbank-Experte Thorsten Grisse der Modekonzern Gerry Weber weichen.

Dagegen bleibt im Dax und TecDax nach Einschätzung der Index-Experten alles beim Alten. Der Arbeitskreis Aktienindizes der Deutschen Börse wird seine Entscheidung am Mittwochabend bekanntgeben, wirksam wird sie zum 22. Dezember. Fonds, die Indizes nachbilden, müssen ihre Portfolios an die Änderungen anpassen und die entsprechenden Aktien zukaufen oder abstoßen.

Am Montagabend hatte die Deutsche Börse in einer außerordentlichen Anpassung bereits Jungheinrich für Sky Deutschland in den MDax aufgenommen. Der für die meisten Börsianer überraschende Aufstieg des Gabelstapler-Herstellers trieb die Aktie an, die meisten Experten hatten hier Zalando auf dem Zettel. Bei Sky Deutschland war der Streubesitz-Anteil auf unter zehn Prozent gesunken, damit erfüllte das Unternehmen die Mindestkriterien für eine Index-Mitgliedschaft nicht mehr. In den SDax rückt der Schienenlogistiker VTG für Jungheinrich auf. Diese Änderungen werden bereits am Donnerstag wirksam.

Reuters