Die ZEW-Konjunkturerwartungen fielen im Februar zum Vormonat um 6,0 Punkte auf 55,7 Punkten. Am Markt war lediglich ein Rückgang auf 61,5 Punkte erwartet worden. Dies ist der zweite Rückgang in Folge. Zuvor hatte sich der Indikator fünf mal hintereinander verbessert und im Dezember einen Rekordwert von 62,0 Punkten erreicht.
US-DATEN UND SCHWELLENLÄNDER VERUNSICHERN
Das ZEW verweist auf die zuletzt schwächelnden Beschäftigungszahlen in den USA sowie die "volatile Kapitalmarktentwicklung" in den Schwellenländern. "Der Rückgang der Konjunkturerwartungen sollte nicht überbewertet werden. Die Finanzmarktexperten bleiben mehrheitlich optimistisch", kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest.
Die aktuelle Wirtschaftslage wurde hingegen von den befragten Finanzexperten erneut deutlich günstiger beurteilt. Der entsprechende Indikator stieg im Februar um 8,8 Punkte auf 50,0 Zähler. Dies ist der höchste Stand seit August 2011. Bankenvolkswirte zeigen sich denn auch wenig besorgt. Der deutliche Anstieg der Lagebeurteilung sei vielmehr ein gutes Zeichen für die Wirtschaft, schreibt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Ing-Diba in einem Kommentar. Die Lagebeurteilung sei zu einem guten Indikator für die wirtschaftliche Entwicklung geworden. Das Wirtschaftswachstum sollte sich daher im ersten Halbjahr beschleunigen. "Die Party wird weitergehen", versicherte Brzeski.
ÄHNLICHE ENTWICKLUNG IN DER EUROZONE
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone gingen im Februar ebenfalls zurück. Der entsprechende Indikator sank um 4,8 Punkte gegenüber dem Vormonat und steht nun bei 68,5 Punkten. Auf der anderen Seite verbesserte sich auch in der Eurozone die Bewertung für die aktuelle Konjunkturlage. Der entsprechende Indikator kletterte im Februar um 8,0 auf minus 40,2 Punkte.
An den Finanzmärkten wurden die Daten leicht positiv aufgenommen. Der Dax (DAX) machte nach der Veröffentlichung einen Teil seiner Verluste wett. Der Eurokurs (Dollarkurs) bewegte sich nach der Veröffentlichung in einer engen Bandbreite.
dpa-AFX