Wegen hoher Kosten für den Aus- und Umbau der weltweiten Produktion hat der Fahrzeugzulieferer Grammer 2014 weniger Gewinn gemacht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) schrumpfte laut vorläufigen Zahlen um eine Million auf rund 57 Millionen Euro, wie der Hersteller von Kopfstützen, Armlehnen und Sitzen am Montag in Amberg mitteilte. So wird in Tschechien die Produktion in zwei neue Werke verlagert, in Nord- und Südamerika und in China läuft die Fertigung an neuen Standorten an. Abgeschlossen wird der Umbau, der 2014 allein zehn Millionen Euro kostete, erst im Laufe dieses Jahres. Zusätzlich wurde Grammer vom Rückgang in wichtigen Kernmärkten ausgebremst: In Brasilien schwächelte das Nutzfahrzeuggeschäft, zudem brach weltweit die Nachfrage nach Landmaschinen ein.

Die Sparte Seating Systems, die Sitze für Stapler, Lkw, Land- und Baumaschinen, Busse und Bahnen herstellt, kam deshalb beim Umsatz kaum vom Fleck. Weil das Geschäft mit Mittelkonsolen und Innenausstattung für Pkw deutlich besser lief, steigerte der Zulieferer den Konzernumsatz im vergangenen Jahr aber um sieben Prozent auf rund 1,36 Milliarden Euro. Grammer zählt in seiner Automotive-Sparte vor allem große Oberklasse-Autobauer zu seinen Kunden. So profitieren die Oberpfälzer vom meist deutlich schnelleren Wachstum im Premiumsegment, spüren aber den vollen Preisdruck der stets auf Sparen bedachten Hersteller. Im Auto-Segment ist die Marge deshalb niedriger als in der Sitze-Sparte.

Für 2015 geht Grammer davon aus, dass der Ausbau der weltweiten Kapazitäten nach wie vor auf dem Ergebnis des Automotive-Geschäfts lasten wird. Das Sitze-Segment habe weiter mit Schwankungen und Schwächen in seinen Kernmärkten zu kämpfen. Was dies für den Gewinn des gesamten Unternehmens bedeutet, blieb zunächst offen. Eine Prognose will Grammer einem Sprecher zufolge möglicherweise bei der Bilanzpressekonferenz am 30. März abgeben. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen mit einem Plus.

Reuters