Vermögensverwalter Gerd Kommer bleibt auch in turbulenten Börsenzeiten gelassen. Im Interview erklärt er, warum Panikverkäufe keine Option sind, wie er sein ETF-Portfolio strukturiert – und warum er trotzdem nicht ganz auf Aktien verzichten kann.
Gerd Kommer: „Panikverkäufe sind keine gute Idee“
Auch in stürmischen Börsenzeiten bleibt Gerd Kommer seiner Anlagestrategie treu. „Ich habe nichts verkauft in meinem Portfolio, was den Aktienteil anbelangt – und auch für unsere Mandanten nicht“, betont der Finanzexperte. Für ihn ist klar: Wer jetzt Kapital hat, sollte eher über Nachkäufe nachdenken, allerdings ohne sich zu Market Timing hinreißen zu lassen. „Ich bin kein großer Fan von Market Timing und selbstverständlich kann es noch weiter nach unten gehen.“
Der ETF, den Kommer mitentwickelt hat, zeigt sich im aktuellen Umfeld vergleichsweise stabil. „Er ging weniger runter, deutlich weniger als US- oder techlastige globale Aktienindizes“, erklärt er. Und das sei kein Zufall, sondern Ergebnis einer bewussten Allokation, die den Tech-Sektor und die USA geringer gewichtet. Seine eigene Aktienquote beschreibt er als moderat: „Ich fahre auch kein 100/0-Portfolio. Das habe ich nicht nötig von meiner Vermögenssituation her.“
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Aktien und ETFs im Portfolio
Kommer setzt weiterhin auf ein breit gestreutes Portfolio mit moderater Gewichtung der USA und Tech-Aktien. Ein klassisches 60/40- oder 70/30-Portfolio hält er für vernünftig – auch in der aktuellen Marktphase. „Wer dann so ein 60, 40-Portfolio, 70, 30-Portfolio hat, wie ich, in dem die USA und der Tech-Sektor nicht den allergrößten Teil im Aktiensegment ausmachen, der kann eigentlich im Moment immer noch ziemlich relaxed in die Welt hineinschauen.“
Trotz aller Marktturbulenzen zeigt er sich erfreut über das Verhalten der Anleger in seinem ETF: „Unsere Anleger haben diesen Abverkauf in den globalen Aktienmärkten eher als Nachkaufopportunität interpretiert.“ Für Kommer ein Beleg dafür, dass langfristiges Denken und kluge Kommunikation Früchte tragen.
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