Polen, die größte Wirtschaft in Osteuropa, wächst seit Jahren kräftig. Nun könnte es einen zusätzlichen wirtschaftlichen Schub durch den Wiederaufbau der Ukraine geben – und dieser ETF ist mit dabei.

Die Bemühungen um Frieden in der Ukraine schreiten voran. Eine Beendigung des Krieges oder zumindest die aktuell verhandelte Waffenruhe scheinen möglich. Und so es denn Frieden gibt, steht der Wiederaufbau des zerstörten Landes an, der gigantische finanzielle Mittel erfordern wird. Schätzungen von Regierungen, Weltbank, der Europäischen Kommission und den Vereinten Nationen zufolge dürfte das dafür benötigte Kapital in den kommenden zehn Jahren deutlich jenseits von einer halben Billion US-Dollar liegen.

Priorität beim Wiederaufbau hat die Infrastruktur — Straßen, Brücken, Krankenhäuser, die Energieversorgung und natürlich auch Wohnungen müssen wiederhergestellt werden.

Fließen die Gelder, müssen sie in den Ländern kanalisiert werden. Die Nachfrage nach Krediten dürfte stark ansteigen. Das heißt: Banken in der Region werden eine zentrale Rolle spielen — auch wenn viele Bankaktien schon angezogen haben. Die Kennziffern der Institute signalisieren, dass das riesige Potenzial bei Weitem noch nicht in den Kursen abgebildet wurde. Länder in Mittel- und Osteuropa werden profitieren. Allen voran Polen, als größte Volkswirtschaft in Osteuropa, dürfte maßgeblich in den Wiederaufbau involviert sein. Das Land wächst seit Jahren überdurchschnittlich. Nach Prognosen des IWF liegt das BIP-Wachstum von Polen im Jahr 2025 bei 3,5 Prozent. Der WIG 20, der polnische Leitindex, hat seit Jahresstart bereits um 26,0 Prozent zugelegt. Bei ETFs auf den polnischen Aktienmarkt ist die Auswahl überschaubar.

Wiederaufbau-ETF

Der iShares MSCI Poland ETF ist hier die beste Wahl. Der ETF enthält die 13 größten polnischen Unternehmen, darunter hauptsächlich Banken wie die PKO Bank Polski, die größte Bank in Polen, die Bank Pekao SA sowie Santander Bank Polska. Vertreten unter den Topwerten sind mit PZU zudem ein Versicherungsunternehmen, mit Orlen der führende Energiekonzern des Landes sowie Dino Polska, ein Lebensmittel-und Einzelhandelskonzern.

Wer ein aktiv gemanagtes, breiter gefasstes Produkt bevorzugt, kann zum Schroder ISF Emerging Europe A Fonds greifen (WKN: 933 676). Der Fonds investiert in mittel- und osteuropäische Unternehmen — einschließlich jenen aus der ehemaligen Sowjetunion und Schwellenmärkten am Mittelmeer. Zudem können Unternehmen aus Nordafrika und dem Nahen Osten beigemischt werden.

Der Fonds legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund 27,5 Prozent zu. Die Länderaufteilung: Polen hat einen Anteil von 30,8 Prozent, Griechenland immerhin 16,3 Prozent, und danach folgen die Türkei und Ungarn mit 13,7 und 12,4 Prozent. Auch im Fonds dominieren Banken. Allerdings ist hier die ungarische Bankengruppe OTP die größte Position.

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Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier

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