Rohstoffe für die Energiewende, Milliarden-Märkte in Bewegung und Fonds mit Löwenrenditen: Warum Afrika zur größten Investmentchance der nächsten Dekade wird – und wie Anleger schon heute profitieren können.

Löwen vor dem Sprung?

Noch vor wenigen Jahren sprach man bei Afrika fast reflexartig vom „Krisenkontinent“. Heute sprechen Investoren und Analysten über die „Löwenökonomien“, den „neuen Tigerstaaten“ gleich. Was ist passiert? Während Europa altert und Asien reift, wächst Afrikas Bevölkerung rasant – und mit ihr eine junge, konsumfreudige Mittelschicht. Gleichzeitig öffnen sich Märkte, Rohstoffvorkommen werden erschlossen und globale Konzerne bringen Milliardeninvestitionen in Stellung. Zeit für einen nüchternen, aber chancenorientierten Blick auf einen Kontinent im Aufbruch – mit Zahlen, Daten, Fakten.

Demografischer Turbo & wirtschaftlicher Wandel

1,4 Milliarden Menschen leben derzeit auf dem afrikanischen Kontinent. Bis 2050 sollen es rund 2,5 Milliarden sein – das ist mehr als eine Verdopplung binnen drei Jahrzehnten. Zum Vergleich: Europa stagniert, China schrumpft. Der demografische „Bonus“, also das zeitlich befristete Übergewicht der Erwerbsfähigen in der Bevölkerung, öffnet ein einmaliges Zeitfenster für wirtschaftliche Transformation. Der afrikanische Arbeitsmarkt ist jung, urbanisierend und zunehmend digital. Laut African Development Bank lag das Wirtschaftswachstum 2024 bereits bei 4,3 %, mit East Africa als dynamischster Region. 47 von 54 Ländern verzeichneten zuletzt ein nominal höheres Wachstum als Deutschland.

Rohstoffe für die Welt von morgen

Afrika beherbergt laut Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung rund 89 % der global bekannten Vorkommen an Kupfer, Kobalt, Mangan und Seltenen Erden – allesamt essenziell für grüne Technologien, E-Mobilität, Windkraft und Digitalisierung. Die Demokratische Republik Kongo liefert 68 % des weltweiten Kobalts, Sambia fördert mehr Kupfer als ganz Europa zusammen.

Mit Mega-Projekten wie Kamoa-Kakula (Ivanhoe/Zijin), Kansanshi (First Quantum) und dem weltgrößten Simandou-Eisenerzprojekt in Guinea (Rio Tinto) professionalisiert sich der Rohstoffabbau rasant. China sichert sich über Milliardeninvestitionen in Infrastruktur strategische Rohstoffzugänge – Europa und die USA versuchen jetzt, mit gezielter Afrikastrategie aufzuschließen.

Glencore, Anglo American und Rio Tinto setzen seit Jahren auf Afrika. Besonders aussichtsreich: das Kanyika-Niob-Projekt von Globe Metals & Mining in Malawi. Mit einem kalkulierten NPV von 878 Mio. US-Dollar, einer Bruttomarge von fast 65 % und staatlich flankierter Finanzierung könnte hier ab 2026 ein strategisch wichtiger Player entstehen – für Elektromobilität, Batterieentwicklung und Superlegierungen.

Afrika ETF, Fonds & Einzelaktien – so schlagen Anleger den Löwenpfad ein

ETFs wie der DB X-Trackers MSCI EFM Africa TOP 50 Capped bieten breiten Zugang zu den wachstumsstärksten Ländern Afrikas, mit Schwerpunkt Südafrika, Marokko und Ägypten. Der ETF deckt mit 50 Schwergewichten aus Südafrika, Ägypten, Marokko, Nigeria und Kenia rund 80 % der Marktkapitalisierung der Region ab. Stärkste Sektoren: Banken (43 %), Telekommunikation (19 %), Konsumgüter (14 %). Die Performance über drei Jahre: +10 %, trotz hoher Volatilität (15 %). Bei den aktiv verwalteten Fonds überzeugt insbesondere der Bellevue BB African Opportunities mit seiner Fokusstrategie auf Konsum, Banken und Telekom. Das Fondsmanagement setzt auf wachstumsstarke Konsumwerte, Finanztitel und Telekomaktien. Stärkste Position: Naspers aus Südafrika – ein digitaler Champion mit Plattformbeteiligungen von China bis Lateinamerika.

Spannend wird es bei Einzelwerten: Globe Metals & Mining arbeitet am Niob-Projekt Kanyika (NPV: 878 Mio. USD, IRR: 34,5 %) in Malawi. Rio Tinto steht vor dem Start der Simandou-Eisenerzförderung (120 Mio. Tonnen/Jahr), während Anglo American in Südafrika und Mosambik stark expandiert. BYD, VW und Stellantis positionieren sich mit neuen Batterietechnologien und Joint Ventures für die elektrische Zukunft – auch mit Blick auf Afrikas Absatzmärkte.

Politik, Gig Economy, Handelswende

Afrikas Bedeutung wird nicht nur durch Rohstoffe und Demografie definiert, sondern zunehmend durch geopolitische Verschiebungen. Mit Trump als erneuter US-Präsident w und die Handelsbeziehungen zu China und Europa, könnte Afrika zum strategischen Drehkreuz werden. Bereits jetzt laufen viele Rohstoff- und Konsumgüterströme über Häfen in Tansania, Kenia oder Südafrika.

Die G20 betonten zuletzt in Durban die Rolle Afrikas bei Klimafinanzierung, nachhaltiger Infrastruktur und multilateraler Reform. Gleichzeitig treibt der Kontinent seine digitale Transformation über Gig Economy und Plattformarbeit voran – mit Wachstumsmärkten in eRetail, Mobilfunk, Online-Dienstleistungen. Länder wie Nigeria, Ghana und Kenia zeigen, wie junge Bevölkerung, mobiles Internet und unternehmerische Kreativität neue Jobs schaffen – oft schneller als klassische Industriepolitik.

Fazit

Afrika ist kein Krisenkontinent mehr – sondern eine Chancenarena mit globalem Potenzial. Wer sich nicht von alten Klischees abschrecken lässt, kann jetzt investieren, wenn der Sprung beginnt. Die Löwen stehen bereit – diesmal nicht am Rand, sondern im Zentrum der globalen Wachstumsdynamik.

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