Seit Jahresbeginn schwächelt der Comgest Growth Europe-Fonds. Langfristig überzeugt er jedoch und zählt über 20 Jahre zu den besten Europa-Fonds, die vergleichbare ETFs übertroffen haben.
Seit Anfang 2025 liegt der Comgest Growth Europe (WKN: 631 025) im Minus und gehört kurzfristig betrachtet zu den schwächeren Fonds für europäische Aktien. Dass BÖRSE ONLINE ihn trotzdem vorstellt, hat mit seiner langfristigen Bilanz zu tun. In den vergangenen 20 Jahren legte der Comgest-Fonds im jährlichen Schnitt um acht Prozent zu, womit er zu den besten Europa-Fonds gehört. Der iShares Stoxx Europe 600 (WKN: 263 530) ETF schaffte in dieser Zeit nur ein jährliches Plus von 6,3 Prozent. Der Comgest Growth Europe ist somit einer der wenigen Fonds, die ihren Vergleichsindex auf längere Sicht übertreffen konnten.
Seit der Auflegung im Mai 2000 setzen die Fondsmanager beim Comgest Growth Europe auf Unternehmen, die mit stetigem Gewinnwachstum überzeugen — und das möglichst unabhängig von Konjunktur und Moden. „Wir halten hundertprozentig an dem Anlagestil fest, weil wir wirklich alle bei Comgest völlig davon überzeugt sind, dass es langfristig der Stil ist, der funktioniert“, sagt Comgest-CIO Franz Weis, der die europäischen Aktienfonds mit elf weiteren Kollegen managt.
Fonds setzt auf Qualitätswachstum
Ihr Ansatz lautet in einem Wort: Qualitätswachstum. Weis und sein Team wählen gezielt Firmen aus, die mit robusten Geschäftsmodellen, starken Bilanzen und einer nachhaltigen Ertragskraft punkten. Die Comgest-Fondsmanager halten meist wenige Einzeltitel. Derzeit sind es im Europa-Fonds 36. Die größten Positionen heißen ASML, Schneider Electric, L’Oréal, Air Liquide und Alcon. Sie stehen für das, was das Team sucht: Unternehmen, die auch in schwierigen Zeiten wachsen und sich gegen die Konkurrenz behaupten können. „Langfristig überdurchschnittliches Gewinnwachstum sollte langfristig zu einer überdurchschnittlichen Performance führen“, betont Weis.
Keine Banken
Banken, klassische Versorger oder auch Rüstungskonzerne werden Anleger im Comgest Growth Europe nicht finden — auch wenn der Verzicht darauf zuletzt wehgetan hat. „Wir finden es einfach schwierig, in diesen Branchen oder mit diesen Geschäftsmodellen Unternehmen zu finden, die auf Dauer Wert generieren und stabiles, vorhersehbares Gewinnwachstum liefern“, erklärt Weis. In Branchen wie Gesundheit und Informationstechnologie werden Weis und sein Team aufgrund des dynamischen Gewinnwachstums dagegen häufiger fündig.
Kurzum: Anleger, die auf solide europäische Qualitätsunternehmen setzen möchten, liegen mit dem Comgest Growth Europe richtig. Wer Geduld mitbringt, kann von der klaren Strategie des Fonds profitieren. Das Team bleibt dem Qualitätsanspruch treu — unabhängig von kurzfristigen Trends.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (34/25), die Sie hier finden.
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