Mit der passenden Beimischung von Schwellenländern und Value-Nebenwerten können Anleger ein Weltdepot bauen, das langfristig attraktive Renditen verspricht. Auf welche 3 ETFs Anleger setzen sollten.

Viele Anleger hätten gern ein echtes Weltdepot, das seinen Namen verdient hat. Denn der MSCI World Index ist in Wahrheit ein Etikettenschwindel, weil Schwellenländer wie China oder Indien darin fehlen. Auch der MSCI All Country -World Index (ACWI) hält nur rund zwölf Prozent in Schwellenländern, die mittlerweile aber 50 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung ausmachen — Tendenz steigend.

Überdies können Anleger in den Emerging Markets von einer „Political Risk“-Prämie profitieren. Denn die Unternehmen in Südafrika oder Südkorea unterliegen höheren politischen Risiken als ihre Pendants in Schweden oder der Schweiz, langfristig können sie dafür aber höhere Renditen erwirtschaften — auch wenn ihre Kurse stärker schwanken. Doch wie hoch sollten Anleger Schwellenländer in einem Weltdepot gewichten? €uro hat seit dem Jahr 1988 unterschiedliche Aufteilungen zwischen Industrie- und Schwellenländern simuliert. Das Ergebnis: Eine 60-40- bis 70-30-Mischung weist das beste Verhältnis von Rendite zu Risiko auf.

Zudem können Anleger auf die „Small Value“-Prämie setzen. Wie gut eine Kombination aus Nebenwerten (Small Size) und günstiger Bewertung (Value) funktioniert, haben die Nobelpreisträger Eugene Fama und Kenneth French im Jahr 2019 dokumentiert. In ihrer 2018 veröffentlichten Studie „Volatility Lessons“ haben die beiden Forscher dafür den US-Aktienmarkt von 1963 bis 2016 untersucht. Dabei helfen kann dieser ETF.

Die beste Kombination für ein Weltdepot

Das Resultat war eindeutig. Die „Small Value“-Prämie lag im monatlichen Schnitt 0,52 Prozentpunkte vor dem Markt und erzielte die höchste Überrendite unter allen getesteten Faktorkombinationen. Zudem ist ein Fortbestehen der „Small Value“-Prämie laut Fama und French mindestens genauso wahrscheinlich wie die Tatsache, dass Aktien langfristig höhere Renditen einfahren als kurzfristige Anleihen höchster Bonität.

In den vergangenen zehn Jahren haben die „Political Risk“- und die „Small Value“-Prämie allerdings enttäuscht. Historisch war dies jedoch immer ein sehr guter Zeitpunkt zum Einstieg.

Weltdepot

Lesen Sie auch: Weiter kaufen: Sichere ETFs und ETF-Sparpläne für jede Marktlage

Dieser Artikel erschien zuerst in €uro 04/2023. Hier erhalten Sie einen Einblick ins Heft.