Während der US-Präsident den Konflikt mit Europa entschärft, eskaliert er die Attacke auf China, die Börsenkurse steigen auf- und ab. Wir stellen Investments vor, die Anlegern auch jetzt Stabilität bringen
Dem historischen Absturz folgte ein fast ebenso historisches Comeback: Um 9,5 Prozent schoss der S&P 500 an nur einem Tag nach oben, nachdem US-Präsident Donald Trump einen großen Teil der von ihm selbst verhängten Schutzzölle plötzlich aussetzte. „Was für ein Tag, aber es werden noch mehr großartige Tage kommen“, feierte sich Trump auf seiner Internetplattform.
Die positive Interpretation der Turbulenzen: Trump wird wie in seiner ersten Amtszeit seine Politik korrigieren, sobald die Alarmsignale der Finanzmärkte (in diesem Fall war es wohl vor allem der Kursverfall bei US-Staatsanleihen) zu schrill werden. Der Aufschub von 90 Tagen für viele der neuen Zölle würde Trump Zeit geben, Kompromisse auszuhandeln und sich zum Sieger zu erklären. Danach würde alles wieder nach Plan laufen: Steuersenkungen und Deregulierung steigern Unternehmensgewinne und damit auch die Aktienkurse.
Zweifel bleiben. Viele Zölle unter anderem gegen die Europäische Union sind ausgesetzt, aber nicht aufgehoben. Den Streit mit China forciert Trump. Präsident Xi Jinping schreckt vor einer Eskalation nicht zurück. Problematisch sind auch die psychologischen Kollateralschäden: Nicht nur Investoren, auch Unternehmen und Verbraucher hassen Unsicherheit.
Was heißt das für die Perspektiven der Aktienmärkte?
Seit dem Rekordhoch zu Jahresbeginn sind der S&P und auch der DAX in der Spitze um 21 Prozent gefallen. Während Korrekturen von zehn Prozent zu den normalen Schwankungen der Finanzmärkte gehören, haben Rückschläge von 20 Prozent und mehr, die sogenannten Bärenmärkte, handfeste Gründe.
Die Investmentbank Goldman Sachs definiert drei Kategorien: Die schlimmste ist der strukturelle Bärenmarkt. Die Kurse fallen aufgrund gravierender Probleme im Wirtschaftssystem wie zuletzt in der großen Finanzkrise.
Der zyklische Bärenmarkt ist dagegen Teil des normalen Konjunkturzyklus. Manchmal werden Kursstürze durch ein schockartiges Ereignis ausgelöst, ohne dass die Wirtschaft in eine Rezession gezwungen wird.
Die Kategorisierung ist wichtig, weil sie wertvolle Hinweise liefert, wie sich die Kurse weiterentwickeln. Goldman Sachs hat für den US-Aktienmarkt Bärenmärkte bis zurück ins Jahr 1835 analysiert. Die Daten zeigen, dass strukturelle Bärenmärkte besonders schmerzhaft sind. Im Schnitt stürzten die Kurse in diesem Szenario um 57 Prozent. In zyklischen und ereignisgetriebenen Krisen gehen rund 30 Prozent des Börsenwerts verloren.
Der Charakter der Krise bestimmt auch die Dauer der Abwärtsbewegung und das Tempo der Erholung. Während die strukturellen Krisen besonders langwierig sind, entladen sich die durch ein temporäres Ereignis getriebenen Abstürze in einer schnellen Erholung.
In welche Kategorie gehört die aktuelle Lage? Und wie können sich Anleger mit einem defensiven Ansatz besser vor den Turbulenzen schützen? In der Titelstory der neuen Ausgabe von BÖRSE ONLINE stellt die Redaktion 15 Investmentideen aus verschiedenen Anlageklassen vor, die auf lange Sicht Rendite versprechen, aber auch die Risiken nach unten begrenzen.
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