Er galt als größter Fehlgriff seiner Karriere – doch genau daraus wurde einer der größten Erfolge der Finanzgeschichte. Warren Buffett gesteht, dass sein legendärer Reichtum auf einer Entscheidung basiert, die er heute als Irrtum bezeichnet. Doch dieser Irrtum machte ihn zum Milliardär.

Warren Buffett ist eine Ikone der Finanzwelt – und dennoch überrascht er selbst langjährige Fans immer wieder. In seinem Aktionärsbrief gab der Starinvestor zu: Die Übernahme von Berkshire Hathaway war ein Fehler.

Buffett schreibt offen, dass die Kontrolle über das Unternehmen vor 60 Jahren einer seiner größten Fehleinschätzungen gewesen sei. „Diese Entscheidung war mein Fehler – und sie hat uns zwanzig Jahre lang belastet“, gesteht er.

Damals war Berkshire Hathaway ein angeschlagener Textilkonzern im Norden der USA. 1965 zahlte die Firma keine Einkommenssteuern – ein Alarmsignal für ein traditionsreiches Industrieunternehmen. Buffett hatte ein Unternehmen übernommen, das kurz vor dem Untergang stand.

Doch was als Fehltritt begann, sollte zur Geburtsstunde einer globalen Investmentlegende werden.

Vom Steuerverlierer zum Steuerchampion der USA

Fast sechs Jahrzehnte später steht Berkshire Hathaway an der Spitze der Wirtschaft. 2024 zahlte das Unternehmen mehr Steuern als jeder andere Konzern in der US-Geschichte – mehr als Apple, Microsoft oder Google. Ein Beweis dafür, wie mächtig das einstige Textilunternehmen geworden ist.

Buffett erklärt in seinem Brief, dass der Schlüssel zu diesem Erfolg die konsequente Reinvestition der Gewinne war. Statt Dividenden auszuschütten, nutzte Berkshire Hathaway das Kapital, um weiter zu wachsen. Seit 1967 wurde nur eine einzige Dividende gezahlt – ein symbolischer Betrag, den Buffett heute als „Albtraumentscheidung“ bezeichnet.

Dank dieser Strategie stieg das steuerpflichtige Einkommen über Jahrzehnte ins Unermessliche. Allein 2024 zahlte Berkshire 26,8 Milliarden US-Dollar an Unternehmenssteuern – rund fünf Prozent aller US-Steuereinnahmen von Unternehmen. Buffett illustriert das bildlich: „Wenn wir dem Finanzministerium alle 20 Minuten einen Scheck über eine Million Dollar ausgestellt hätten, Tag und Nacht, das ganze Jahr – wir wären am Ende trotzdem noch im Rückstand gewesen.“

Warum Buffetts Strategie noch immer funktioniert

Buffett ist überzeugt, dass langfristiges Denken und stetige Reinvestitionen mehr bewirken als kurzfristige Gewinne. Seine Philosophie: Geduld, Disziplin und das Vertrauen, Kapital nicht auszuschütten, sondern zu nutzen.

Was als Fehlkauf begann, wurde zu einem Synonym für kluge Kapitalallokation. Berkshire Hathaway besitzt heute Beteiligungen an dutzenden Weltkonzernen – von Coca-Cola bis Apple – und ist selbst ein Milliardenimperium.

Der vielleicht wichtigste Satz in Buffetts Brief fasst sein Erfolgsgeheimnis zusammen: „Unsere Aktionäre haben über 60 Jahre lang Geduld bewiesen – und wurden dafür reich belohnt.“

Fazit: Ein Fehler, der Geschichte schrieb

Buffetts Eingeständnis zeigt, dass selbst die größten Investoren nicht unfehlbar sind. Doch was ihn von anderen unterscheidet, ist seine Fähigkeit, aus Fehlern Chancen zu machen. Aus einer sterbenden Textilfabrik formte er eines der wertvollsten Unternehmen der Welt.

Seine Botschaft ist klar: Erfolg entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch Beharrlichkeit – und die Kunst, Fehlentscheidungen in Stärke zu verwandeln.

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