Deutsche Titel aus der zweiten Reihe sind für smarte Investoren derzeit erste Wahl. Viele Firmen sind gut geführt, die Aktien günstig. €uro am Sonntag präsentiert zehn Favoriten mit hohem Potenzial

Das Vertrauen der Anleger ist zurück. Die Sorgen vor einem starken Wachstumseinbruch in Europa sind quasi vom Tisch, nicht nur weil China seine restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie aufgegeben hat. Vor Kurzem meldete das Münchner Ifo-Institut den vierten Anstieg des Geschäftsklima-Index in Folge. Die Konjunkturaussichten hätten sich auch deshalb deutlich verbessert, weil sich die Lage am Gasmarkt entspanne, sagt Jörg Krämer. Der Chefvolkswirt der Commerzbank hält derzeit allerdings noch eine milde Rezession in Deutschland und Europa für „das wahrscheinlichere Szenario“.

Kleine ziehen deutlich an

An der Börse in Frankfurt setzen Investoren trotz der weiterhin bestehenden Unsicherheiten verstärkt auf Nebenwerte, die im MDAX und SDAX gelistet sind. Seit dem Tief Ende September ziehen die Indizes deutlich an, um jeweils mehr als 30 Prozent ging es hier nach oben. Die moderate Verbesserung der konjunkturellen Perspektiven scheint den Aufwärtstrend der Nebenwerte zu stabilisieren.

Eine Analyse der Kursentwicklung in den vergangenen 20 Jahren zeigt: In längeren Aufschwungphasen liefern die deutschen Nebenwerte-Indizes MDAX und SDAX deutlich höhere Renditen als der DAX. Für einen Einstieg in Nebenwerte spricht auch das große Aufholpotenzial: Trotz der Rally seit September sind die deutschen Nebenwerte-Indizes noch mehr als 18 Prozent von ihren Allzeithochs entfernt, im DAX sind es weniger als drei Prozent.

Doch warum laufen Nebenwerte besser, wenn es an der Börse nach oben geht? Und was ist das Besondere an Unternehmen aus der zweiten Reihe?

Im Gegensatz zu Großkonzernen sind kleinere und mittelgroße Unternehmen oft stärker fokussiert. Da die Geschäftsmodelle im Vergleich zu DAX-Konzernen zudem transparenter sind, ließen sich Wachstumstreiber und Risiken oft besser erkennen, erklärt Björn Glück, Manager des Lupus alpha Smaller German Champions Fonds. Überdies sei es spannend zu verfolgen, wie CEOs an den richtigen Stellschrauben drehen und ihr Unternehmen zu Weltmarktführern in Nischenmärkten machen.

„In der Regel wachsen kleinere Firmen schneller als Großkonzerne“, sagt Fondsprofi Glück, der seit 2005 in deutsche Nebenwerte investiert. Ein weiterer Grund für den Mehrertrag der Nebenwerte: „Nicht selten sind Small und Mid Caps wie beispielsweise Fuchs Petrolub inhabergeführt. Sie schneiden daher in puncto Corporate Governance oftmals besser ab.“

Weil die Geschäftsmodelle kleiner und mittelgroßer Unternehmen im Vergleich zu DAX-Konzernen stärker fokussiert sind, befürchten Anleger allerdings in Abwärtsphasen zu Recht die höheren Risiken der Mid Caps. Dazu zählt auch die Kapitalausstattung der Kleinen: „Anleger fürchten in Abschwungphasen die im Vergleich zu den Standardwerten geringere Liquidität der Nebenwerte und schichten deshalb in Large Caps um“, erklärt Fondsmanager Glück. Deshalb verlieren Titel aus dem MDAX und SDAX in Schwächeperioden deutlich stärker als DAX- Unternehmen.

€uro am Sonntag hat die Comeback-Rally der Nebenwerte analysiert und zehn lohnende Investments für jeden Anlegertyp ausgewählt — von attraktiven Dividendentiteln bis hin zu Unternehmen, die im Umbau begriffen sind, hohe Kursabschläge auf ihr Allzeithoch aufweisen und risikofreudigen Anlegern damit Chancen auf zweistellige Renditen bieten.

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Foto: Börsenmedien AG