Multitalent PATRICK DEWAYNE im Interview über Krimis, Tennis, Wetten und „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ (GZSZ).

Woran arbeiten Sie gerade?

Ich konzentriere mich auf das Thema Finanzen in vielen Facetten: sei es journalistisch bei n-tv und der „Telebörse“, die Zusammenarbeit mit Markus Koch zur Wall Street, die Beiratsarbeit bei der Finlit Foundation für Finanzbildung oder durch die Entwicklung meiner Finanzkrimi-Reihe (FIA).

Aktien, Fonds, Anleihen, Immobilien, Kryptowährungen – welche Verteilung des Anlagevermögens finden Sie ratsam?

Grundsätzlich setze ich auf ein breit gestreutes Portfolio in verschiedenen Anlageklassen, wobei die Gewichtung sich je nach Marktlage anpasst. Aktuell finde ich eine 45-Prozent-Quote in US-Aktien sinnvoll, davon 60 Prozent in ETFs, sowie eine Position in zweijährigen US-Staatsanleihen und eine kleine Beimischung an Kryptowerten. Cash halte ich bei etwa 15 Prozent.

Korreliert Ihr Glücksempfinden mit dem DAX?

Nein, dafür bin ich zu lange dabei und kenne die Märkte zu gut!

Reizen Sie alternative Investments, also etwa Whisky, Autos, Uhren oder Kunst?

Absolut! Solche Investments können auch einen kulturellen Beitrag leisten, gerade wenn man in Kunst oder Künstler investiert. Zudem sammle ich Spielzeug – da hoffe ich für meine Kinder auf einen Pokemon-Effekt.

Was ist Reichtum?

Für mich gibt es zwei Arten von Reichtum. Der materielle bedeutet, dass man nicht mehr arbeiten muss, sondern arbeiten kann. Der zweite, wertvollere Reichtum ist die Fähigkeit, all das wertzuschätzen, was man mit Geld nicht kaufen kann: Liebe, Freundschaft, gute Gespräche. Gerade da verarmt unsere Gesellschaft leider zunehmend.

Wie viele Menschen wissen, wie viel Sie verdienen?

Tatsächlich weiß das niemand genau – selbst ich erst nach der Steuererklärung!

Wofür haben Sie zuletzt gespendet?

Wir spenden als Familie regelmäßig an „Ärzte ohne Grenzen“ und die Blindenwerkstatt und leisten auch im Katastrophenfall Unterstützung, wie bei der Flut im Ahrtal. Zudem gibt es auch immer mal Notfälle im privaten Umfeld, in denen wir gern helfen.

Ihre unsinnigste Ausgabe?

Zwei „neue“ Tennisschläger – die habe ich in sechs Jahren exakt zweimal genutzt.

Schon mal mit Geldeinsatz gezockt?

Ja, einmal habe ich 20 Euro auf meinen Lieblingsverein gesetzt, als es im Pokal spannend wurde. Das war weniger wegen des Geldes, sondern um – so verrückt es klingt – „Einfluss“ auf das Ergebnis zu haben. Und es hat tatsächlich geklappt!

Ein Traum, den Ihnen erst Geld möglich gemacht hat?

Meine Karriere als Schauspieler und Sänger vor rund 20 Jahren. Die Investition in meine Ausbildung und Projekte wie ein Musikvideo hat mich zur Hauptrolle bei „GZSZ“ und einem Plattenvertrag gebracht. Selbst-Commitment ist oft der Schlüssel zu Erfolg.

Was ist Verschwendung?

Vor allem die Verschwendung von Lebensmitteln und Rohstoffen – das ärgert mich.

Eine Kleinigkeit, von der Sie sich niemals trennen würden? 

... Oder nie getrennt hätte: mein geliebtes Fahrrad, das mir leider letztes Jahr gestohlen wurde. Wir waren 30 Jahre lang ein Team – von Berlin über Paris, an der Börse und bei „GZSZ“. Es hatte für mich unschätzbaren Wert.

Ein Luxus, auf den Sie ungern verzichten würden?

Unser Pancake-Frühstück am Sonntag mit der Familie.

Was haben Sie von Ihrem ersten selbst verdienten Geld gekauft?

Eine Levi’s 501 – dunkelblau. Mit 14 wollte ich einfach dazugehören und habe dafür auf dem Bau gejobbt.

Welchen Traum wollen Sie sich noch erfüllen?

Ich würde gerne einmal Novak Djokovic in einem Tennisfinale sehen, bevor auch er sich vom Sport verabschiedet.

ZUR PERSON

Patrick Dewayne berichtet seit über zehn Jahren vom Börsenparkett, unter anderem für „Die Welt“ und n-tv. Sein Buch „Geld kann jeder & Du jetzt auch“ war zehn Wochen lang auf Platz 1 der Manager-Magazin-Bestsellerliste. Als Schauspieler brillierte er in „Bad Banks“ an der Seite von Désirée Nosbusch.

Patrick Dewaynde
Patrick Dewayne