Das neue Rentenpaket sorgt für neue Ungerechtigkeiten, warnt Professor Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg. Doch er sieht aktuell eine neue Kosten Katastrophe auf Deutschland zukommen. Sind Aktien der einzige Ausweg?

"Das neue Rentenpaket ist absoluter Unfug", sagt Bernd Raffelhüschen, Professor für Finanzwissenschaft und Direktor des Forschungszentrums Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. "Die Ampel sollte jetzt sofort reagieren bei Rente, der Krankenkasse und der Pflege-Versicherung", fährt Raffelhüschen fort. Denn neben der Rente sieht Raffelhüschen eine weitere Kosten-Katastrophe auf die Deutschen zukommen:

Beiträge zur Pflegeversicherung werden explodieren, warnt Professor Bernd Raffelhüschen

So sagt Professor Raffelhüschen im exklusiven Interview mit unserem Youtube-Kanal BÖRSE ONLINE: "Wir haben eine Verdoppelung des Beitragssatzes in der Pflegeversicherung bereits erlebt. Wir sind von 0 Prozent auf 1,7 Prozent geschossen und liegen jetzt bei gut 3 Prozent. Dieser Beitragssatz wird sich aber noch mal wieder verdoppeln. Er wird, wenn es alles gut läuft, bei 6,5 Prozent in etwa liegen in der Spitze. Und das ist nur, wenn es alles gut läuft." 

Raffelhüschen warnt davor, dass es auch in der Gesundheitsversorgung und in der Rente weiter steigende Beiträge geben wird. Denn es seien schlicht einfach die Beitragszahler wegen der Überalterung der Gesellschaft nicht mehr da. "Und gleich als Warnung", fährt Raffelhüschen fort: "Wir haben auch nicht die Steuerzahler. Der Steuerzahler ist nämlich derselbe Mensch, der geboren worden ist. Wir haben weder die Steuerzahler noch die Beitragszahler, diese ganzen Kosten zu schultern. Was Bernd Raffelhüschen als Lösung sieht und was die Baby-Boomer-Generation jetzt machen sollte, das sehen Sie im kompletten Interview:

Kosten bei Rente, Pflege und Krankenversicherung: Sind Aktien ein Ausweg?

Im Gespräch mit Bernd Raffelhüschen sprechen wir auch immer wieder die Aktienrente an. Allerdings sei diese weniger als nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, findet der Finanzprofessor. Zwar seien Aktien ein gutes Instrument, um sich gegen die steigenden Sozialkosten abzusichern, doch eine Aktienrente an sich komme viel zu spät und hätte schon vor Jahrzehnten eingeführt werden müssen: "Für die geburtenstarken Jahrgänge kommt eine Aktienrente ohnehin zu spät. Wie gesagt, nach 30 Jahren ist die Kapitaldeckung erst ausgereift. Und eins ist klar: Nach 30 Jahren ist meine Generation nicht mehr da. Wir sind zu alt, das auszusitzen. Dennoch ist natürlich eine Aktienrente für junge Generationen was Vernünftiges. Und junge Generationen müssen ihre Altersvorsorge in ganz, ganz großen Teilen eben auch in Aktien anlegen." 

Von daher sei jedem ans Herz gelegt, sich mit Aktien gegen die explodierenden Kosten bei Rente, Pflege und Krankenversicherung abzusichern. Ob Kinderlose weniger Rente erhalten sollen, wie Deutschland jetzt die Aktienrente aufstellen sollte und was Bernd Raffelhüschen der Ampel-Regierung jetzt rät, das sehen Sie im obigen Video. 

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