Wiedereinmal hat der norwegische Staatsfonds Milliardengewinne geschrieben und spätestens jetzt dürfte man meinen, dass die Aktienrente ebenfalls ein voller Erfolg wird. Doch ist das wirklich so?

Einmal mehr hat der norwegische Aktienfonds mit seiner Performance überzeugt. Im neuerlichen Update zum abgelaufen Q2 wurden folgende Kennzahlen öffentlich gemacht:

Norwegischer Staatsfonds schreibt Milliardengewinn

Der norwegische Staatsfonds hat im ersten Halbjahr wieder einen milliardenschweren Gewinn erwirtschaftet. Nach einem Rekordverlust im Vorjahr summierte sich das Plus auf umgerechnet rund 130 Milliarden Euro, wie der weltgrößte Staatsfonds am Dienstag mitteilte. Starke Aktienmärkte und eine schwache Landeswährung stützten den Fonds. Dabei warfen Hochtechnologiewerte die höchste Rendite mit 38,6 Prozent ab. 

"Der Sektor profitierte von der starken Nachfrage nach neuen Lösungen für künstliche Intelligenz seitens der größten Internet- und Softwareunternehmen und ihrer Halbleiterlieferanten", teilte der Fonds weiter mit.

In den ersten sechs Monaten 2022 hatte der Fonds wegen der schwächelnden Aktienmärkte infolge von Kriegs-, Inflations- und Rezessionsangst einen Rekordverlust von rund 170 Milliarden Euro verbucht.

Der 1996 gegründete Staatsfonds investiert die Einnahmen aus dem norwegischen Öl- und Gassektor. Er ist weltweit an mehr als 9300 Unternehmen beteiligt, wobei er 1,5 Prozent aller börsennotierten Aktien besitzt. Die jährliche Rendite des Fonds liegt bei 5,7 Prozent p.a. seit Auflage.

Wie sieht es jetzt mit der Aktienrente aus? Ist Norwegen das Vorbild?

Allerdings dürfte die Deutsche Aktienrente oder besser das “Generationenkapital” nicht so aussehen wie das Modell aus Norwegen und auch die Zweifler an diesem Projekt sind noch zahlreich vorhanden.

So wird sich das Deutsche Generationenkapital nicht aus Einnahmen, sondern aus Schulden von 15 Milliarden Euro pro Jahr finanzieren, welche in einem Fonds angelegt werden. Dieser soll durch regelmäßige Einzahlungen wachsen und später eine Säule der Rentenfinanzierung für den Staat bilden.

Bei mehr als 100 Milliarden Euro Bundeszuschuss in die staatlichen Rentenkassen pro Jahr ist aber nicht absehbar, dass das Generationenkapital nur ansatzweise die Probleme des kaputten Rentensystems lösen wird.

Aktienrente reicht allein nicht

Dementsprechend entscheidet sich das deutsche Generationenkapital bisher noch stark von dem erfolgreichsten Staatsfonds der Welt und viele Experten sehen jetzt noch einigen Handlungsbedarf, bevor man hier von einem Erfolg sprechen kann.

Gleichzeitig zeigen die Bemühungen der Regierung, welche vermutlich zu wenig Früchte für alle tragen werden, dass es weiterhin ein Muss ist privat für das Alter vorsorgen, da man sich auf die Rente keinesfalls verlassen kann.

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Mit Material von Reuters