Michael Saylor entfesselt STRC – 9% Dividende, monatlich, endlos. Ein Hochrisiko-Biest zwischen Bitcoin-Gier und legalisiertem Schneeballsystem. Cathie Wood flüchtet zu Ethereum – während Saylor alles auf eine Karte setzt. Ist STRC das heißeste Renditeprodukt des Jahres – oder ein Crash in Zeitlupe?

Michael Saylor, der Hohepriester des Bitcoin-Maximalismus und Mastermind hinter Strategy (ehemals MicroStrategy), entfesselt sein neuestes Finanz-Frankenstein: $STRC, eine variable, ewige Preferred Stock, die 9% jährliche Dividende bietet – monatlich ausgezahlt und direkt gekoppelt an den Preis des digitalen Goldes: Bitcoin.

Doch ist Stretch – wie der Name bereits andeutet – ein Finanzprodukt, das sich zu weit dehnt? Oder ein geniales Vehikel zur hyperaggressiven Bitcoin-Akkumulation in einer Welt, die sich zunehmend von Fiat entfremdet?

500 Millionen Gründe

Strategy will mit dem neuen Angebot 5 Millionen STRC-Aktien zu je $100 losschlagen und damit eine halbe Milliarde Dollar einsammeln – vorrangig, um weiter Bitcoin zu kaufen. Kein Witz. Keine Tarnung. Pure BTC-Manie.

Saylor selbst formulierte es jüngst so:

"Unsere Bilanz ist stärker als die von Meta und Apple. Und mit STRC multiplizieren wir unsere Angriffskraft auf Fiat um Faktor zehn."

Das Produkt wird nicht verwässert, nicht konvertierbar, aber es zahlt aus: 9% p.a., monatlich ab 31. August 2025 – und das nicht nur in guten Zeiten. Verpasste Zahlungen akkumulieren sich und verzinsen sich weiter – ein High-Yield-Roulette mit Turbo.

Stretch – das Produkt für Risikofans mit Dividendenfetisch

STRC ist kein klassisches Aktienpapier, keine Anleihe – es ist ein neues Biest:

“A yield-targeted Bitcoin conduit”, schreibt Bitcoin-Analyst Adam Livingston.

Die Aktie ist an keine Laufzeit gebunden, wird nicht in Common Shares umgewandelt, aber verspricht monatlich planbare Einkommenserträge – für all jene, die ihre Rente mit Bitcoin-Beigeschmack versüßen wollen.

Dabei kann die Dividende dynamisch angepasst werden – orientiert an SOFR (Secured Overnight Financing Rate) –, aber mit Obergrenzen nach unten. Klingt stabil? Nur wenn der Bitcoinpreis weiter steigt.

Die erste institutionelle Front bricht – Cathie Wood setzt auf Ethereum

Während Michael Saylor seine Stretch-Konstruktion bis an den Rand des Wahnsinns treibt, schlägt eine andere Ikone der Krypto-Investoren eine neue Richtung ein:

👉 Cathie Wood, Chefin von ARK Invest, verkauft Coinbase & Robinhood, kürzt Bitcoin-Exposure

👉 Und geht all-in auf Ethereum

Am 21. Juli kaufte ARK über 4,4 Millionen Aktien des neuen ETH-Giganten Bitmine Immersion Technologies (BMNR) – im Gesamtwert von $175 Millionen.

BMNR hat seine Bitcoin-Reserven abgestoßen und hält jetzt über $1 Milliarde in gestaktem Ethereum – mit dem Ziel, 5% der ETH-Gesamtversorgung zu kontrollieren.

Während Saylor auf BTC-Monokultur setzt, baut Wood ein ETH-Ökosystem auf – mit Staking, Treasury-Funktion und dApp-Kompatibilität.

Ein Signal? Und wie. Der institutionelle Krieg zwischen Bitcoin-Maximalisten und Ethereum-Strategen hat begonnen – an der Spitze: Saylor vs. Wood.

Scharfe Kritik: Ein Schneeballsystem mit legalem Etikett?

Nicht alle beißen an. Kritiker werfen Saylor vor, ein System aufzubauen, das auf ständigen Mittelzuflüssen basiert – ähnlich einem Ponzi. Veteranen wie Germ Crypto nennen es:

„Eine tickende Zeitbombe voller zukünftiger Verpflichtungen – kaschiert als Einkommensprodukt.“

Peter Schiff, notorischer Bitcoin-Kritiker, nennt STRC sogar ein

„modernes Kartenhaus aus Versprechen und Hybris.“

Der Vorwurf: STRC zahlt seine Renditen nicht aus Erträgen, sondern aus frischem Kapital. Solange neue Anleger einsteigen, läuft es. Aber wehe, das Momentum kippt.

Technische Details – die perfide Präzision des Produkts

9% Dividende p.a., monatlich (z.B. 0,75% p.M.)

$100 Par-Wert – mit aktiver Kursstabilisierung durch Dividendenshift

Redemption-Klauseln bei fundamentalen Veränderungen (z. B. Merger, Steuerereignis)

Kein Equity-Anteil, keine Stimmrechte, keine Konvertierbarkeit

Variable Rate mit SOFR-Kopplung, aber Cap & Floor für Investoren“sicherheit”

Strategy: Die Hochrisiko-Bilanz einer Bitcoin-Maschine

BTC-Bestand: 601.550 Coins

Durchschnittlicher Kaufpreis: $71.268

Gesamtausgaben für BTC: $42,87 Milliarden

Performance 2025 (BTC-only Yield): +20,2%

Neue Kapitalzuflüsse (Juli): $472,3 Mio.

Davon $330,9 Mio. in Common Stock, der Rest in STRK, STRF, STRD – allesamt Hochzinsinstrumente zwischen 8%–10%

Der Stretch in der Marktstrategie: Aggressiv. Genial. Gefährlich.

Saylor ersetzt Wandelanleihen mit Hochdividenden-Stretch-Strategien, stapelt sich Preferred-Aktien wie Legosteine aufeinander und nutzt diese, um aggressiv BTC zu akkumulieren – während institutionelle Investoren weiter auf Rendite gieren, aber nicht direkt in Krypto gehen wollen.

STRC ist ein Trojanisches Pferd: außen ein Income-Vehikel, innen ein Bitcoin-Absorber.

Was als „intelligente Kapitalstruktur“ verkauft wird, ist für viele ein Experiment auf Messers Schneide:

Ein 9%-Versprechen auf ewige Dauer – ohne harte Sicherheiten, ohne Equity, ohne rechtliche Rückendeckung wie bei Bonds.

Saylor spielt hier Schach mit Flammen. Und jeder Investor, der in STRC einsteigt, sollte wissen:

Man wettet nicht nur auf Bitcoin – man wettet auf Saylors Fähigkeit, immer neue Käufer für sein Renditeversprechen zu finden.

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Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin und Ethereum.