Versicherungen rechnen mit zwei Milliarden Euro Schaden. Neue Modelle zur Unwetterprognose zeigen, dass es noch teurer wird.

Das Hochwasser in Süddeutschland kostet die Versicherer etwa zwei Milliarden Euro. Das schätzt der Branchenverband GDR. Diese Prognose sei aber vorläufig, betont der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft. „Weil insbesondere an der Donau das Hochwasser noch nicht abgelaufen ist, haftet dieser Schätzung noch eine gewisse Unsicherheit an“, erklärte Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Die Schäden in der Landwirtschaft seien noch gar nicht zu beziffern, so die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU).

An den Aktienkursen der Versicherer perlt das Hochwasser bislang weitgehend ab. Munich Re, Hannover Rück und Talanx notieren nur wenig unter ihrem jeweiligen Rekordhoch.

Lediglich die Allianz verlor auf Wochensicht leicht. Analysten sehen den Grund für die Resilienz der Papiere in der Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Bislang vermeiden viele Hausbesitzer diese Policen wegen der Kosten. Bundesweit haben nur 54 Prozent der Haushalte eine solche Versicherung. Eine Versicherungspflicht könnte den Assekuranzen eine Sonderkonjunktur bescheren.

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KI gegen Extremwetter

Schon im vergangenen Jahr sind durch Sturm, Hagel und Starkregen versicherte Schäden in Höhe von 5,7 Milliarden Euro entstanden. Das sind laut Asmussen 1,7 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. 86 Prozent aller Versicherungsschäden weltweit waren 2023 auf Unwetter zurückzuführen, so der Versicherungsmakler Aon. Die Flut im Süden war bereits das sechste Jahrhunderthochwasser in Deutschland seit 2002. An Weihnachten 2023 versank Niedersachsen in Wassermassen, im Mai 2024 traf es das Saarland.

Ein KI-basiertes Modell zeige ein „deutlich verändertes Bild“ bei den Risiken von Unwettern, so Verisk-Manager Adil Imani gegenüber dem „Handelsblatt“. Demnach könnten die Kosten für Versicherer demnächst um 25 Prozent steigen. Was diese erfahrungsgemäß schnell an ihre Kunden weitergeben werden. Was das für die Aktie von Munich Re bedeutet, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe.

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