Die Zinsen sollen in den kommenden Monaten stark fallen, was sich schon in den Kursen von Anleihen und den Tagesgeld-Angeboten bemerkbar macht. Doch die Zinsen könnten noch länger hoch bleiben, als viele Anleger erwarten.
An der Börse rechnet man 2024 mit vier bis sechs Zinssenkungen von der amerikanischen Notenbank Fed sowie der EZB. Trotzdem ist es keineswegs ausgeschlossen, dass die Zinsen nicht trotzdem lange auf einem hohen Niveau bleiben werden und gerade der Anleihemarkt für Sparer längerfristig hohe Renditen bereithält.
Das spricht weiter für langfristig hohe Erträge am Anleihenmarkt
Denn wie es inzwischen immer öfter in den Einschätzungen von Analysten (zuletzt der Bank of America) heißt, könnte die Möglichkeit bestehen, dass die Renditen am Anleihemarkt noch länger hoch bleiben. Diese Begutachtung hat allerdings wenig mit den Maßnahmen der Notenbanken zu tun.
Tatsächlich könnten es die Anleiheinvestoren sein, die eine Zinssteigerung bei den Staatsanleihen der USA, die maßgeblich für das Zinsumfeld sind, verlangen. Hintergrund: wie schon mehrfach angekündigt könnten Investoren ein Discount für die Risiken einer Staatspleite der Vereinigten Staaten wegen der inneren Probleme und der hohen Schuldenbelastung verlangen. Dies könnte sich entweder darin äußern, dass das Finanzministerium Anleihen zu höheren Coupons begibt oder die Schuldverschreibungen mit einem Abschlag unter den Banken auktoniert werden. In jedem Fall hätte dies empfindliche Einflüsse auf das Zinsumfeld.
Zinsen von 4 oder 5 Prozent noch im Jahr 2030?
Denn es stellt sich die Frage: Wie reagiert die Notenbank darauf? Und wie gehen Sparer damit um?
Zumindest für Letztere ist der Weg klar. Anstatt weiter auf Tagesgelder zu setzen, wären vermutlich kurzlaufende Anleihe- und Geldmarktfonds das Mittel der Wahl. Auch in Europa ist eine solche Entwicklung nicht ausgeschlossen, schaut man auf die Risiken, welche Schuldenstaaten wie Italien in die EU einbringen.
Ob diese Entwicklung allerdings tatsächlich zu erwarten ist, bleibt fraglich. Tatsächlich sind einige Analysten wesentlich optimistischer und erwarten schon im März auf breiter Front sinkende Zinsen.
Mehr dazu erfahren Sie in diesem Artikel: Goldman Sachs: Kommen die ersten Zinssenkungen schon im März?
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