Die Finanzaufsicht hat den Entschädigungsfall für eine Bank festgestellt, die auf der Zinsplattform "Weltsparen" zugegen war.
Auf der Seite der deutschen Finanzaufsicht heisst es klipp und klar: „Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat den Entschädigungsfall für die North Channel Bank GmbH & Co. KG (North Channel Bank) festgestellt, da das Institut nicht mehr in der Lage ist, die Einlagen seiner Kunden vollumfänglich zurückzuzahlen.“ Und weiter: „Bereits am 19. Januar 2023 hatte die BaFin beim Amtsgericht Mainz einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über die North Channel Bank gestellt. Am darauffolgenden Tag wurde durch das Amtsgericht die einstweilige Verwaltung des Vermögens der North Channel Bank angeordnet und ein vorläufiger Insolvenzverwalter bestellt. Am 25. Januar 2023 hat das Amtsgericht Mainz nun auch offiziell das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Bank eröffnet.“
Die Bank war bei der Zinsplattform „Weltsparen“ zugegen, dort konnten Sparer in Festgeld des Instituts investieren. Die Einlagen der Kunden der North Channel Bank sind im Rahmen des Einlagensicherungsgesetzes geschützt. Das Institut gehört der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) an und schützt pro Kunde Einlagen bis zu einer Höhe von 100000 Euro. Darüber hinaus ist die North Channel Bank Mitglied des Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e.V. (BdB) und schützt nach Angaben des Finanzdienstes Biallo Einlagen bis zu rund drei Millionen Euro ab.
Offenbar sind sogenannte Cum-ex-Deals Anlass für das Aus der Bank, denn deswegen sieht sie sich hohen Schadensersatzforderungen der dänischen und belgischen Steuerbehörden gegenüber. Die BaFin glaubt nicht, dass die Bank diese Forderungen stemmen kann. Die North Channel Bank wurde im Jahr 1924 als Bankhaus Oswald Kruber GmbH & Co. KG in Berlin gegründet. 2009 stiegen US-Investoren ein, benannten das Geldhaus um und verlegten den Sitz nach Mainz. Damit endet wohl die Geschichte des Finanzhauses nach knapp 100 Jahren.