Seit einigen Monaten hängt der Immobilienmarkt in der Schieflage. Satte Finanzierungskosten gepaart mit hohen Immobilienpreisen führen zu einem Stillstand am Markt. Doch woran liegt das? Und wie kann dieses Problem gelöst werden?

Die Lage am Immobilienmarkt ist prekär. Der Handel ist in den vergangenen Monaten deutlich zum Erliegen gekommen, da die Preise für Immobilien weiter hoch bleiben, während die Finanzierungskosten deutlich gestiegen sind. Das steckt hinter der Schieflage:

Das steckt hinter der Schieflage am Immobilienmarkt

Grundsätzlich sollten Immobilien in einem Umfeld steigender Zinsen abwerten, was sie auch in den meisten Teilen Deutschlands getan haben. Allerdings haben Erhebungen, wie die der Allianz Trade, herausgefunden: der Häusermarkt müsste eigentlich noch weiter fallen. So liegt das momentane Preisniveau rund 20 Prozent über seinem fairen Wert, heißt es immer wieder.

Doch wie kommt es, dass trotz steigender Zinsen und einem rückläufigen Handelsvolumen keine Preisanpassungen vorgenommen werden? Das hat zwei Gründe:

1. Aufgrund langfristiger Finanzierungen besteht für viele Eigentümer gerade kein Grund zum Verkaufen. Selbst die Sorgen um weitere Sanierungsgesetze der Bundesrepublik haben nicht zu sonderlichen Verkaufsdruck in dem Sektor geführt.

2. In Deutschland fehlen aktuell rund 700.000 Wohnungen, da auch die Bauindustrie hart von den hohen Zinsen getroffen wird. Solange das Angebot also so stark verknappt ist, dürften die Zinsen nicht weiter fallen.

Was braucht es für eine Normalisierung am Immobilienmarkt

Doch auf dem momentanen Niveau können sich viele Haushalte keine eigene Immobilie mehr leisten – Wie kann dieses Problem behoben werden? Grundsätzlich gibt es dazu drei Lösungen:

1. Eine erste Möglichkeit wäre eine staatliche Förderung für Hauskäufer durch weitere Steuervorteile, stark vergünstigte Kredite für junge Familien etc.

2. Noch wichtiger wäre allerdings ein Ende des Baustopps. Auch hier wären staatliche Eingriffe sicherlich sinnvoll, um beispielsweise das Ziel der 400.000 gebauten Wohnungen zumindest im kommenden Jahr zu erreichen. Dies würde dann auch Druck vom Immobilienmarkt nehmen

3. Das langfristig Beste für den Häusermarkt sind aber fallende Zinsen. Schon in den vergangenen Wochen sind die Bauzinsen leicht gesunken, was positive Effekte für den Immobilienmarkt haben dürfte. Sollte die EZB 2024 dann mit ihren Zinssenkungen ernst machen, dann könnte sich die aktuelle Schieflage am Immobilienmarkt schrittweise beseitigen.

Lesen Sie auch:

Bayer-Aktie: Die nächsten negativen Nachrichten – Wie weit fällt das Papier diesmal?

Oder:

Bis zu 13,50 Prozent Zinsen p.a. mit Allianz, Deutsche Telekom, Deutsche Bank, Siemens und Vonovia