Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt deutsche Verbraucher aktuell vor einer neuen Betrugsmasche im Internet, bei der im Namen der Behörde Nachrichten verschickt werden. Wir sagen Ihnen, wie Sie auf solche Betrugsschreiben richtig reagieren können und warum viele Menschen die Gefahr unterschätzen.
Es ist nicht das erste Mal, dass Betrüger Verbraucher mit dem Namen der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) hinters Licht führen wollen, das macht den aktuellen Fall aber nicht weniger gefährlich. Seit dieser Woche warnt die Behörde vor Kriminellen, die E-Mails im Namen der BaFin an Menschen verschicken. Konkret geht es um die Adresse "bafin-eu@finsafetyauthority.org", die den Angaben zufolge Privatpersonen anschreibt und eine finanzielle Entschädigung durch die BaFin verspricht, wie die Behörde am Montag mitteilte. Empfänger sollen auf das Schreiben reagieren, um an das Geld zu kommen. Dabei handele es sich jedoch um eine Finte. Betroffene dürfen auf keinen Fall auf die E-Mails antworten, wie die BaFin auf ihrer Seite weiter schreibt. Die Behörde weist daraufhin, dass sie grundsätzlich keine Dritten entschädigt.
Auf Nachfrage von BÖRSE ONLINE gibt die BaFin an, dass sie bisher nur einzelne Betrugsmeldungen zu der aktuellen Masche erhalten habe. Es ist aber nicht das erste Mal, dass Betrüger versuchen, mit dem Namen der Institution Geschäfte zu machen.
Betrugsversuche mit dem Namen der BaFin sind keine Seltenheit
Auf der Seite der Finanzdienstleistungsaufsicht wird explizit erwähnt, dass sich die Fälle häufen, in denen Betrüger den Namen der BaFin zweckentfremden, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Das passiert nicht immer per E-Mail. Auch Telefonanrufe sind den Angaben zufolge möglich, in denen sich die Kriminellen als Beschäftigte der BaFin ausgeben und die Namen von echten Mitarbeitern ohne deren Wissen verwenden. Auch von Schreiben mit nachgestelltem BaFin-Briefkopf oder gefälschten Logos wird berichtet.
Auch hier rät die BaFin dazu, misstrauisch zu sein. Die Behörde wende sich nicht von sich aus an Einzelpersonen, um sie unter anderem zur Zahlung eines Geldbetrags auf ein bestimmtes Konto aufzufordern.
Zur genauen Schadenshöhe eines solchen "BaFin-Betrugs" kann die Behörde selbst auf Nachfrage keine Schätzung abgeben. Zumindest gibt es aber Studien, die den Schaden in Bezug auf Cyberkriminalität allgemein beziffern. In einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbandes "Bitkom" für das Jahr 2023 unter 1018 Internetnutzern in Deutschland ab 16 Jahren lag der durchschnittliche Schaden von Betroffenen bei 262 Euro. 33 Prozent der Befragten gaben an, kein Geld verloren zu haben. Fünf Prozent verloren den Angaben zufolge mehr als 500 Euro durch den Cyber-Betrug.
Aber wie können sich Verbraucher gegen solche Täuschungen schützen?
So reagieren Sie auf die Betrugsmaschen
Im aktuellen Fall des "BaFin-Betrugs" per Mail gibt die Finanzbehörde selbst den Hinweis, dass sich Menschen bei Zweifeln an das eigene Verbrauchertelefon wenden können (Telefonnummer: 0800 2 100 500 / für Anrufe aus dem Ausland: +49 (0) 228 299 70 299). Der Bundesverband der Verbraucherzentrale verweist auf Nachfrage zudem unter anderem auf den Phishing-Radar der Verbraucherzentrale NRW. Auf der Seite werden aktuelle Betrugsmaschen in einem Ticker aufgelistet und Tipps zum Umgang mit Betrugsversuchen gegeben. Von Menschen entdeckte verdächtige Mails können ebenso zugeschickt werden. Die Angebote können helfen, nicht immer werden Verbraucher aber jede Täuschung erkennen.
In einer repräsentativen Online-Befragung des Verbraucherzentrale Bundesverbands im Jahr 2023 wurde festgestellt, dass Befragte nur schwer zwischen Phishing-Mails und echten Mails von Banken unterscheiden konnten. In der Umfrage heißt es, dass 57 Prozent der Befragten bei den betrügerischen Angriffen einen Betrugsverdacht äußerten, das habe aber auch auf 38 Prozent der gezeigten echten Mails und Abläufe zum Zahlungsverkehr zugetroffen. Das sind Zahlen, die vermuten lassen, dass Betrüger nicht zum letzten Mal im Namen der BaFin Verbraucher anschreiben werden.
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