Stark trotz Zollstreit: Gute Gewinnaussichten, günstige Bewertung und worauf Profis wie Warren Buffett jetzt setzen
Eigentlich konnte man es erwarten, doch die Nachricht schlug an der Börse dennoch ein wie eine Bombe: Donald Trump verhängt neue Zölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko. Alle drei Länder kündigten bereits Gegenmaßnahmen an. „Kommt jetzt der große Handelskrieg?“, fragen sich Börsianer. Und: Wann ist Europa an der Reihe?
Der ehemalige Investmentbanker und heutige Bundesfinanzminister Jörg Kukies warnt vor Panikreaktionen. Er sieht Trumps Entscheidungen eher als Auftakt zu neuen Verhandlungen. Dennoch bleibt für Anleger die Frage: Was kaufen, und wie positioniere ich mich richtig? BÖRSE ONLINE hat sich dazu ein paar Gedanken gemacht.
Die Bewertungen vieler Tech-Aktien, allen voran der „Magnificent Seven“, sind auf ein Niveau gestiegen, auf dem es selbst im Fall minimaler Enttäuschungen zu empfindlichen Dämpfern kommen kann. Von Zollstreitigkeiten wären sie überproportional betroffen — mit entsprechenden Folgen für die Kurse.
Besser erscheint es daher, auf niedrig bewertete Traditionsaktien zu setzen: Denn wo wenig Erwartungen drinstecken, gibt es auch wenig Platz für Enttäuschungen. Zudem gibt es auch günstige und solide Substanzwerte, die von möglichen Zollstreitigkeiten überhaupt nicht betroffen sind: Occidental Petroleum ist so ein Fall. „Drill, baby, drill!“, ist Trumps Devise. Er hob Beschränkungen auf, damit US-Unternehmen mehr Erdöl fördern.
Ein anderes Beispiel ist Canadian National Railway. Aus einem einfachen Grund: Der US-Präsident will zwar Waren aus Kanada besteuern, Warentransporte aber nicht. Kein Wunder, dass sich die Großen der Branche bei diesen Aktien bereits frühzeitig positioniert haben. Warren Buffett hält über seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway mehr als ein Viertel aller Occidental-Aktien. Und bei Canadian National Railway sind nicht nur Buffett, sondern auch Bill Gates und Hedgefondsmanager Chris Hohn dabei.
Auch bei günstigen deutschen und europäischen Aktien wird das Zollrisiko überschätzt. Seit Trumps Wahl zum Präsidenten hat der Dollar im Vergleich zum Euro schon um fast sieben Prozent zugelegt. Und der Angriff auf die Parität steht kurz bevor. Wenn also Trump tatsächlich zehnprozentige Zölle auf Waren auf Europa erhebt, dann wird das durch den stärkeren Dollar wieder kompensiert. Der macht Importe für US-Amerikaner auf Dauer billiger. Europäische Exportunternehmen profitieren. (…)
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