Die aktuelle Bundesregierung könnte in Ihrer Legislaturperiode womöglich das Kaufen von Aktien für die Altersvorsorge mit staatlicher Förderung ermöglichen – so lautet zumindest ein immer konkreter werdender Vorstoß der FDP. Diese Details sind bisher bekannt und darauf müssen sich Anleger einstellen.

Riester, das ursprünglich die Rettung der privaten Vorsorge in Deutschland sein sollte, ist mit Blick auf die vielen auf Eis gelegten Verträge und hohen Kosten gescheitert. Nun ersinnt die Ampel-Regierung ein neues Projekt, um die Altersvorsorge vor dem Hintergrund des scheiternden Rentensystems zu stützen.

Staatlich gefördert Aktien kaufen? Diese Details sind bisher bekannt

So hat FDP-Staatssekretär Florian Toncar im Interview mit dem Robo-Advisor Growney erste Details zu einem möglicherweise im Herbst auf den Weg kommenden Gesetzesentwurf verraten. Die Quintessenz: Es soll eine Art neues Riester ohne Garantien geben, das die Möglichkeit des Kaufs von Aktien für die Altersvorsorge bietet. Die Beiträge können dabei wie bei Riester staatliche gefördert oder von der Steuer abgesetzt werden. Eine Versteuerung der Gewinne erfolgt dabei in der Ansparphase nicht. 

Dieses Altersvorsorge-Depot ist damit ein wirklicher Vorstoß in den Bereich der privaten Altersvorsorge, allerdings bestehen einige Zweifel, ob das Vorhaben richtig umgesetzt wird. Besonders wichtige Aspekte wie die Auszahlphase, die Kosten etc. liegen noch im Dunkeln. Zudem ist fraglich, ob die Koalitionspartner SPD und Grüne den Vorschlag der FDP so durchwinken.

Private Vorsorge bleibt das A&O

Angesichts dieser vielen Unwägbarkeiten und eines Track-Rekords des Versagens vieler Bundesregierungen beim Thema Altersvorsorge und Rente, sollten Anleger nicht zu optimistisch wegen dieser Nachrichten werden. 

Zwar könnte das Altersvorsorge-Depot ein wichtiger Schritt zur Bekämpfung der Vorsorge-Not in Deutschland sein, doch nur bei der richtigen Umsetzung. Im schlimmsten Fall bleiben Sparer mit einem Riester 2.0 zurück. Daher gilt es sich weiterhin auf die eigene Vorsorge mittels klassischer Broker zu orientieren, bis es tatsächlich ein handfestes und von der Regierung beschlossenes besseres Angebot zur Altersvorsorge gibt.

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