Der Abgesang auf den Bitcoin scheint verfrüht zu sein. In Krisenregionen erlebt er ein Comeback. Zudem spricht die steigende Risikobereitschaft an den Börsen für steigende Kurse.
Kryptowährungen haben durch die Pleite einiger Kryptobörsen und damit verbundener Skandale deutlich an Glanz verloren. Auch deswegen ist der Bitcoin von seinem Höchstkurs bei 64.000 auf unter 17.000 US-Dollar abgestürzt. Doch in einer Weltgegend erleben die Kryptodevisen ein Revival: in der MENA-Region. Dazu zählen der Nahe und Mittlere Osten sowie Nordafrika. Um 48 Prozent oder 566 Milliarden Dollar ist das Transaktionsvolumen dort von Mitte 2021 bis Mitte 2022 angestiegen – so stark wie in keiner anderen Region der Erde. Vor allem Ägypten, der Libanon und zu einem kleineren Teil die Türkei ragen dabei hervor.
Libanon: Zusammenbruch des Finanzsystems
Jahrzehntelange Misswirtschaft hat im Libanon zu einem Zusammenbruch des Finanzsystems geführt. Die Inflation liegt im Jahresvergleich bei 168 Prozent und hat die Kaufkraft in libanesischer Lira gegenüber den Jahren vor 2020 um 94 Prozent vermindert. Aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Bedingungen stehen die libanesischen Bürger unter Druck, ihr Vermögen auf alternative Weise zu verwahren, zu erhalten und abzuwickeln.
Bitcoin und Stablecoins stellen eine Alternative dar, den Sorgen, um die relative Stabilität und Sicherheit zu begegnen. Für Libanesen bietet der dezentrale Finanzmarkt (DeFi) eine Alternative, die ein Engagement in Dollar ermöglicht, und zudem mit Übertragbarkeit, Konfiszierungssicherheit, Dezentralisierung und internationale Akzeptanz überzeugt.
Prekäre wirtschaftliche Lage in Ägypten
Ähnlich sieht es in Ägypten aus. Dort zogen ausländische Investoren nach Beginn des Ukraine-Kriegs massiv Kapital ab, was die Wirtschaft ins Taumeln brachte. Die Inflation beträgt 22 Prozent und das ägyptische Pfund gab im Vorjahr gegen dem Euro 40 Prozent nach. Die Ägypter verloren zunehmend das Vertrauen in ihre Landeswährung und kauften lieber Bitcoin. Der Internationale Währungsfonds IWF schätzt, dass Ägypten in den kommenden vier Jahren vor einer gewaltigen Finanzierungslücke in Höhe von 17 Milliarden US-Dollar steht. Wie prekär die Lage ist, zeigt sich darin, dass sich die Militärregierung in Gesprächen über einen neuen IWF-Kredit bereit zeigte, die dominierende Rolle des Militärs in der Wirtschaft deutlich zurückzufahren.
Kein Ende der Inflation in der Türkei in Sicht
Auch in der Türkei fliehen die Anleger in Kryptowährungen, da die Inflation inzwischen 90 Prozent beträgt. Da Präsident Recep Tayyip Erdogan die Zinsen im Wahljahr 2023 weiter senken will, statt die Preissteigerungen zu bekämpfen, ist kein Ende der Inflation und der Schwäche der Landeswährung Lira in Sicht.
Kryptowährungen und Bitcoin: Zu früh abgeschrieben
Der Abgesang vieler Experten auf den Bitcoin dürfte somit verfrüht sein. In Krisenregionen bleiben Kryptowährungen weiterhin sehr gefragt. Bitcoin profitiert überdies von der höheren Risikobereitschaft an den Märkten. Nachdem dieser wochenlang zwischen 16.000 und 17.000 US-Dollar auf der Stelle getreten ist, haben der US-Arbeitsmarktbericht und die darauf folgende Risiko-Hausse dem Bitcoin neues Leben eingehaucht. Ein weiterer positiver Inflationsbericht heute könnte zu einer neuen Rally führen. Anleger können mit dem physisch hinterlegten Bitcoin-ETC der ETC Group (ISIN: DE000A27Z304) daran partizipieren.
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