Auch, wenn das Kursgeschehen derzeit noch langweilig ist, deuten einige Anzeichen auf eine Vorbereitung von Bitcoin zu seiner traditionellen großen Rally nach dem Halving hin – sollten sich Anleger vor dem Herbst nochmal mit Bitcoin ausstatten? Von Gerd Weger

Erstaunlich hohe Nettozuflüsse gab es in der vergangenen Woche bei den Bitcoin-ETFs in den USA. Am Dienstag wurde mit 886 Millionen Dollar sogar der zweithöchste Zufluss überhaupt und der höchste seit Mitte März verzeichnet. Dadurch zog der Bitcoin wieder deutlich über die Marke von 70 000 Dollar an. In der Vorwoche war es dagegen zu Verkäufen gekommen, nachdem Spekulationen über die Auszahlung der Gläubiger der im Jahr 2014 insolvent gegangenen und damalig größten Kryptobörse Mt. Gox die Runde machten. Wie das schon mehrfach in der Vergangenheit der Fall war, wird nun erwartet, dass die damals sichergestellten Bestände an Bitcoin und Bitcoin Cash endgültig an die Gläubiger ausgezahlt werden. Am 31. Oktober läuft die -allerdings bereits mehrfach verschobene - Rückzahlung an die Gläubiger ab. Das Thema bleibt dem Markt also vorläufig erhalten.

Die Erwartung weiterer Zinssenkungen bekam durch den jüngsten Arbeitsmarktbericht des US-Arbeitsministeriums wieder einen Dämpfer. Am Mittwoch ist die nächste Fed-Sitzung. Mögliche Zinssenkungen gelten als Motor für weitere Kursanstiege am Kryptomarkt. Die weltweiten Zinssenkungen wie zuletzt durch die Europäische Zentralbank (EZB) sind bei anhaltender Inflation ein gefährliches Spiel. Für den Bitcoin sind Zinssenkungen grundsätzlich positiv. Sie könnten wegen der Erhöhung der Marktliquidität ein Ende der Sommerflaute bedeuten. Diese erhöhte Liquidität begünstigt traditionell risikoreichere Anlagen und damit Bitcoin. Mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung könnten davon dann auch die Altcoins profitieren. Derzeit bleibt der Bitcoin aber ein Outperformer im Vergleich zum gesamten Altcoin-Markt, wie die seit Monatsanfang wieder steigende Bitcoin-Dominanz zeigt.

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Bitcoin: Wenn das passiert, wäre das Aufsehen groß

Für Marktanalysten zählt die globale Liquidität gemessen in US-Dollar zu den wichtigsten Marktindikatoren. Die Liquidität gemessen an der Geldmenge M2 hat im Jahr 2022 einen deutlichen Rückgang erfahren. Ihren Tiefpunkt erreichte sie Ende 2022 - und damit zeitgleich mit dem Zyklustief von Bitcoin - mit einem Wert von 85 Billionen Dollar. Nach einer Seitwärtsbewegung steigt sie nun seit Ende des vergangenen Jahres wieder und hat mit rund 94 Billionen Dollar neue Rekordstände markiert. Ein Überschreiten der magischen Marke von 100 Billionen Dollar, die schneller als erwartet fallen könnte, würde für Aufsehen sorgen.

Die ständig steigende Nachfrage wurde in diesem Jahr durch die Bitcoin-ETFs noch weiter angeheizt. Am Dienstag der vergangenen Woche gab es mit 886 Millionen Dollar den zweithöchsten Nettozufluss in diese neuen Produkte überhaupt. Die gleichzeitige Angebotsverknappung nach dem Bitcoin Halving im April legt ohnehin die Basis für eine mögliche parabolisch steigende Kursentwicklung.

Als wahrscheinlichster Zeitpunkt für einen Höhepunkt einer solchen Rally gilt bei einigen Analysten die zweite Jahreshälfte 2025. Die aktuelle Phase ist vergleichbar mit den vorherigen Halvings. Auch da kam es vor den parabolischen Rallys zunächst zu einer Preisstabilisierung. Wiederholt sich die Geschichte, könnte der Start dieser Rally im Herbst sein.

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