Was kommt nach der 100.000-Dollar-Marke? Darum könnte die Kryptowährung Bitcoin auch 2025 neue Rekordstände erreichen – zu diesem Zeitpunkt könnte es so weit sein. Von Gerd Weger
Das Sentiment beim Bitcoin bewegt sich aktuell weiter im extremen Gierbereich, wenngleich nicht ganz so hoch wie Mitte November. Für Ethereum liegt dieser Indikator dagegen noch deutlich tiefer. Ethereum hat weiter Nachholbedarf zum Bitcoin.
Zum Wochenbeginn ist beim Bitcoin nun auch auf Eurobasis die Marke von 100 000 gefallen. Eine Überraschung war das nicht. Denn nach dem Allzeithoch ist vor dem Allzeithoch. Dies wird noch so lange anhalten, bis der Höchststand in diesem Zyklus erreicht ist. Wann das sein wird? Mit Blick auf die bisherigen Zyklen wäre ein Höchststand im zweiten Halbjahr 2025 am wahrscheinlichsten. Doch wo könnte der Höchststand in diesem Zyklus sein? Da gehen die Meinungen weit auseinander: 200 000, 500 000 oder sogar eine Million Dollar.
Insbesondere die beiden letzten Zahlen sind fürs nächste Jahr unrealistisch. Diese könnten dann eher im nächsten Zyklus nach dem fünften Bitcoin-Halving 2028 in den Jahren um 2029 erreicht werden. Wir bleiben bei unserem Kursziel von 150 000 Dollar im laufenden Zyklus rund um das vierte Bitcoin-Halving. Dieses haben wir bereits im November 2022 in BÖRSE ONLINE angesetzt, als der Bitcoin bei 16 000 Dollar notierte. Natürlich ist es aufgrund der aktuellen Gemengelage durchaus möglich, dass der Bitcoin bis auf 200 000 Dollar hochschnellt. Trotzdem sollte man bei seiner Strategie bleiben. Hierbei wurde immer propagiert, in der Baissephase mit sukzessiven Käufen die Bestände in Bitcoin aufzubauen. Nun lautet die Empfehlung ebenso, nämlich mit sukzessiven Verkäufen nach oben die sehr hohen und steuerfreien Gewinne einzufahren. Sich von den immer euphorischer werdenden Kurszielen davon abhalten zu lassen, wäre ein Fehler.
Bitcoin – darum geht die Rallye auch 2025 weiter
Microstrategy hat die Aufnahme in den Nasdaq 100 Index geschafft und befindet sich damit in Gesellschaft illustrer Unternehmen wie Apple und Co. Dadurch werden entsprechende Nasdaq-100-ETFs nun auch mit der Aktie von Microstrateg y bestückt. Bei einer Kapitalerhöhung könnte Microstrateg y dann weiteres Kapital generieren, um noch mehr in Bitcoin zu investieren. Dagegen haben die Aktionäre von Microsoft bei ihrer Jahreshauptversammlung vergangene Woche den Vorschlag einer Gruppe von Aktionären abgelehnt, einen Teil der Cashreserven in Bitcoin zu investieren. Auch bei Amazon gibt es ähnliche Bestrebungen.
Treiber für eine Fortsetzung des Kursaufschwungs gibt es aber genug. So werden nun seit Wochen große Mengen Bitcoin von den ETFs akkumuliert und dem Markt entzogen. Und die Diskussionen über eine mögliche Aufnahme von Bitcoin als Teil der Reservewährung von Staaten könnten vor dem Amtsantritt von Donald Trump am 20. Januar noch aufgeregter werden. Auch in Ländern wie Japan oder Brasilien gibt es Überlegungen, analog zu den Goldreserven eine nationale Bitcoinreserve anzulegen. Changpeng Zhao, Gründer der führenden Kryptobörse Binance, sieht sogar eine Bitcoin-Reserve in China als unvermeidlich an. Insbesondere wenn die USA den Anfang machen, hält es Zhao für sehr wahrscheinlich, dass China schnell nachzieht.
Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Diese finden Sie hier
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bitcoin, Ethereum.