BTIG-Stratege Jonathan Krinsky rechnet in Kürze mit einem Bitcoin-Rücksetzer – und sieht genau dort eine attraktive Kaufchance.

Bitcoin und Krypto-Assets haben traumhafte Wochen und Monate hinter sich. Zu Wochenbeginn erst stellte Bitcoin ein neues Allzeithochs bei Kursen von 123.000 Dollar auf – die Nummer drei, Ripple (XRP) folgte gestern. Geht es nach Jonathan Krinsky, technischer Analyst bei BTIG, könnte die Rallye indes etwas über das Ziel hinaus geschossen sein. 

So sieht Krinsky nach dem beeindruckenden Bitcoin-Bullrun der vergangenen Wochen kurzfristig Rückschlagpotenzial. Vom Juni-Tief aus hat sich Bitcoin in der Spitze rund 25 Prozent nach oben gearbeitet, rechnet Krinsky bei CNBC vor. Doch über das vergangene Wochenende und am Montag habe sich eine „unschöne Umkehr“ gezeigt – aus seiner Sicht ein Signal für eine bevorstehende Konsolidierung.

Korrektur-Potenzial bis auf 108.000 Dollar

Sein technischer Zielbereich für einen Rücksetzer liegt zwischen 108.000 und 110.000 Dollar. Das sei die Zone, an der Bitcoin zuletzt mehrfach gescheitert sei und die nun als mögliche Unterstützung fungieren könnte. Sollte sich der Kurs dort stabilisieren, sieht Krinsky eine neue Einstiegsgelegenheit. „Wenn sich Bitcoin dort für einige Tage hält, ist das wahrscheinlich eine gute Kaufchance“, so der Stratege.

In den vergangenen Handelstagen hat die mit Abstand wertvollste Kryptowährung bereits einige Prozent nachgeben und notiert zum Wochenausklang am Freitag bei Kursen von 117.500 Dollar – ein Abschlag von knapp 5 Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordstand am Montag.

Aktienmärkte: Beeindruckende Stärke, aber reif für eine Pause?

Auch bei den US-Aktienmärkten zeigt sich laut Krinsky ein hohes Maß an technischer Überdehnung. So sei der S&P 500 am Tag des gestrigen Interviews bereits den 57. Handelstag in Folge über seinem 20-Tage-Durchschnitt – die drittlängste derartige Serie in den vergangenen 30 Jahren.

Das allein sei noch kein Verkaufssignal, so Krinsky, aber ein Hinweis darauf, dass ein kurzfristiger Rücksetzer wahrscheinlicher werde. Auch weil sich aktuell das kurzfristige Momentum stark beschleunigt habe – mit jedem Tag müsse der Index stärker steigen, nur um die gleitenden Durchschnitte zu halten.

Warnsignale von Anleihen, Dollar und Sentiment

Ein weiterer Belastungsfaktor für Aktien könne von steigenden Anleiherenditen ausgehen. Zwar sei das absolute Zinsniveau nicht dramatisch, aber eine schnelle Bewegung etwa der 30-jährigen Treasury über 5,3 Prozent  hinaus könnte die Märkte verschrecken.

Zusätzlich weist Krinsky auf die acht Tage andauernde moderate Rallye des US-Dollars hin – dieser habe zuletzt eine inverse Korrelation zu den Aktienmärkten gezeigt. Ein starker Dollar könne somit ebenfalls zum Gegenwind werden. Auch das Anlegerverhalten sei mittlerweile sehr optimistisch: Laut Krinsky sei die Stimmung – gemessen an Umfragen und Prime-Brokerage-Daten – wieder extrem bullisch. Gerade spekulative Titel wie unprofitable Tech-Aktien liefen derzeit „vertikal“ nach oben – ein weiteres Zeichen für kurzfristige Übertreibung. Anleger sollten also gewarnt sein – nicht nur bei Bitcoin.

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Bitcoin (ISIN: CRYPT0000BTC)

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