Am Dienstag kann der DAX seine Erholungsbewegung fortsetzen. Kurz vor Handelsschluss notiert der deutsche Leitindex vor einer markanten Marke. Außerdem im Fokus der Anleger: die Aktien der Commerzbank und FMC.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag an die Erholung des Vortages angeknüpft. Auch die Wall Street eröffnete positiv. Geprägt wird der Börsentag erneut von zahlreichen Unternehmensberichten zum abgelaufenen Quartal.

Der Leitindex DAX stieg bis 16 Uhr um 0,85 Prozent auf 23.955 Punkte, nachdem er tags zuvor bereits 1,4 Prozent gewonnen hatte. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es am Dienstagmorgen um 1,17 Prozent auf 30.911 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 kletterte um 0,5 Prozent.

DAX (WKN: 846900)

Fresenius Medical Carekämpft mit schwachen Zahlen – Aktie rutscht deutlich ab

Ein durchwachsenes Quartalsergebnis hat die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) am Dienstag spürbar unter Druck gesetzt. Im frühen Xetra-Handel notierte die Aktie zeitweise fast sieben Prozent im Minus und fiel auf den niedrigsten Stand seit Anfang April, ehe Schnäppchenjäger zugriffen und die Verluste begrenzten. Sollte sich die Talfahrt weiterfortsetzen, droht sogar ein Rückfall auf das Niveau vom November des Vorjahres.

Grippesaison und Sterblichkeit drücken auf die Bilanz

Hintergrund der enttäuschenden Entwicklung sind operative Belastungen, die zum Teil saisonal bedingt sind. Eine ungewöhnlich starke Grippewelle und eine erhöhte Mortalitätsrate unter den Patienten haben das Geschäft im ersten Halbjahr spürbar beeinträchtigt. Das operative Ergebnis blieb spürbar hinter den Erwartungen zurück – laut ersten Einschätzungen lag es rund drei Prozent unter dem Analystenkonsens.

Umsatzprobleme im Segment Care Enablement

Besonders schwach präsentierte sich das Segment „Care Enablement“, das hinter den Umsatzerwartungen zurückblieb. Hier belasteten unter anderem negative Währungseffekte die Entwicklung. Analysten sehen dies als Warnsignal, da es Zweifel weckt, ob FMC seine mittelfristigen Zielmarken tatsächlich erreichen kann.

Ein Analyst kommentierte, dass das Unternehmen noch einen „erheblichen Weg“ vor sich habe, um die prognostizierten Ziele zu erreichen. Ein weiteres Quartal mit schwachen Volumina würde die Ausgangslage zusätzlich erschweren.

Charttechnische Warnsignale nehmen zu

Auch aus technischer Sicht hat sich das Bild zuletzt deutlich eingetrübt. Bereits in der Vorwoche rutschte die FMC-Aktie unter ihre 200-Tage-Linie – ein wichtiges Signal für viele Marktteilnehmer. Damit dreht das bisher neutrale bis leicht positive Jahresplus ins Minus, was den Verkaufsdruck verstärken dürfte.

Die nächsten Wochen könnten für das Management und die Aktionäre entscheidend werden: Gelingt keine überzeugende operative Trendwende, droht dem DAX-Titel der Absturz in tiefere Kursregionen.

Aktien der Commerzbank im Fokus

Ebenfalls unter Druck befinden sich die Aktien der Commerzbank am Tag vor Bekanntgabe der Quartalszahlen. Die Aktie gibt knapp 5 Prozent nach, nachdem die tags zuvor neue 14-Jahreshochs aufgestellt hatte. 

 Kurz vor der Präsentation ihrer Halbjahresbilanz steht die Commerzbank im Spannungsfeld zwischen milliardenschweren Umbaukosten und ambitionierten Renditezielen. Wenn Deutschlands zweitgrößte börsennotierte Bank an diesem Mittwoch ihre Zahlen für das zweite Quartal offenlegt, dürfte eines klar werden: Die Transformation des Konzerns ist kostspielig – doch die Strategie ist klar auf Wachstum und Aktionärsrendite ausgerichtet.

Trotz rückläufiger Gewinne will die Commerzbank ihren Aktionären noch in diesem Jahr mehr als 100 Prozent des Nettogewinns ausschütten – nach Abzug der Zinszahlungen auf hybride Kapitalinstrumente. Auch in den Jahren 2026 bis 2028 soll die Ausschüttungsquote bei vollen 100 Prozent liegen, sofern die strategischen Ziele erreicht werden und das wirtschaftliche Umfeld mitspielt. Anleger gingen vor Bekanntgabe des neuen Zahlenwerks dennoch zunächst in Deckung und sicherten sich Kursgewinne.

Mit Material von dpa-AFX

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