Im DAX hat sich am Montagmittag nach dem Handelsdeal zwischen den USA und der EU die Stimmung gedreht. Das müssen Anleger wissen. Außerdem im Fokus: Zalando und Novo Nordisk.

Am deutschen Aktienmarkt ist die anfängliche Erleichterung über das Zollabkommen zwischen der Europäischen Union (EU) und den USA verpufft. Der Leitindex DAX und der MDAX der mittelgroßen Werte rutschten am Montag leicht ins Minus, denn der Deal wird kritisch hinterfragt.

Der DAX war im frühen Handel noch um fast ein Prozent in die Höhe geklettert und hatte so Kurs auf sein vor fast drei Wochen erreichtes Rekordhoch bei 24.639 Zählern genommen. Zuletzt stand ein Minus von 0,3 Prozent auf 24.148 Punkte zu Buche. Für den MDAX ging es um 0,3 Prozent auf 31.447 Punkte nach unten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann noch 0,3 Prozent. 

Die USA und die EU einigten sich auf einen Basiszoll von 15 Prozent auf die meisten europäischen Einfuhren in die USA. Das gilt auch für Autos, Halbleiter und Pharmaprodukte. Die Einigung schaffe zudem einen Rahmen für die zukünftige Senkung der Zölle auf weitere Produkte, hieß es. Unter dem Strich aber fühle sich der Deal wie eine Niederlage an, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets: "Es ist lediglich das Beste, was man haben konnte. Mehr ging nicht", resümierte der CMC-Experte. Von Gemeinschaftlichkeit im transatlantischen Handel keine Spur. Das Zollabkommen trage die Handschrift von Trumps "America First".

DAX (WKN: 846900)

Vorteil für Zalando?

Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Zalando auf "Outperform" mit einem Kursziel von 45 Euro belassen. Im Modeeinzelhandel rechne er für die wichtigsten Absatzmärkte mit einer weiteren Verlagerung hin zum Online-Geschäft, schrieb Richard Chamberlain in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Dies dürfte vor allem Unternehmen wie Zalando und Next aufgrund ihres Sortiments und ihrer schnellen, hochautomatisierten Logistik zugutekommen.

Wie hart treffen die Zölle Novo Nordisk?

Das US-Analysehaus Bernstein Research hat die Einstufung für Novo Nordisk auf "Market-Perform" mit einem Kursziel von 620 dänischen Kronen belassen. Offenbar würden die USA Zölle von 15 Prozent auf Marken-Medikamente erheben, wohingegen Generika wohl nicht betroffen seien, schrieb Florent Cespedes in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie. Insgesamt erschienen die Risiken für die Unternehmen beherrschbar, die Gewinne der Konzerne könnten im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich betroffen sein. Novo Nordisk wäre dabei am wenigsten betroffen und UCB wohl am stärksten.

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