Die Europäische Zentralbank warnt in ihrem jüngsten Finanzstabilitätsbericht vor einer Reihe ernstzunehmender Risiken im europäischen Bankensektor. Anleger sollten deshalb darüber nachdenken, Teile ihres Vermögens außerhalb von Banken zu verwahren.

Dass der heute veröffentlichte Finanzstabilitätsbericht einen negativen Tenor haben würde, war bereits im Vorfeld erwartet worden, schließlich war u.a. vom EZB-Vizepräsidenten Luis de Guindos zuvor eine Risikowarnung hinsichtlich europäischer Banken ausgesprochen worden.

EZB identifiziert drei Hauptrisiken

Die EZB benennt in ihrem aktuellen Finanzstabilitätsbericht drei zentrale Risiken für das Finanzsystem im Euroraum. Zum einen warnt sie vor Verwundbarkeiten an den Finanzmärkten: Hohe Bewertungen, verhaltene Risikowahrnehmung und die starke Konzentration bei wenigen großen US-Technologiewerten erhöhen die Gefahr abrupter und breit korrelierter Preisrückgänge. Besonders Nichtbanken mit hoher Verschuldung oder geringen Liquiditätspuffern könnten dadurch unter Druck geraten.

Außerdem verschärfen geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und hohe Staatsschulden das makroökonomische Umfeld. Steigende Risikoaufschläge und volatile Finanzierungskosten könnten die Schuldentragfähigkeit der öffentlichen Haushalte belasten und negative Rückkopplungen auf Banken und Unternehmen auslösen. Last, but not least stellt auch die enge Vernetzung zwischen Banken und dem weniger regulierten Nichtbankensektor ein systemisches Risiko dar. In Stressphasen drohen Liquiditätsengpässe, Notverkäufe und Ansteckungseffekte, die sich rasch über das gesamte Finanzsystem ausbreiten könnten.

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Jetzt auf Gold, Silber und Kryptos setzen?

Eine Möglichkeit, Vermögen außerhalb des Bankensektors zu deponieren, sind Sachwerte wie Gold, Silber und Kryptowährungen. Sie stehen nicht in direkter Abhängigkeit zu Bankenbilanzen und können damit einen wirksamen Baustein zur Risikostreuung darstellen. Allerdings ist zu beachten, dass sogenannte Papierprodukte – etwa börsennotierte ETCs auf Gold oder Silber sowie Krypto-Finanzprodukte – weiterhin ein Restrisiko tragen, da sie von Banken verwahrt werden. In einem schweren Finanzschock könnten selbst solche vermeintlich sicheren Konstrukte bzw. der Zugriff darauf gefährdet sein.

Wer sein Vermögen vor einem Worst-Case-Szenario schützen möchte, sollte daher auf physisches Eigentum setzen: bei Edelmetallen auf Barren und Münzen, die idealerweise bei einem seriösen Edelmetallhaus oder spezialisierten Verwahrern außerhalb des Bankensystems gelagert werden. Bei Kryptowährungen empfiehlt es sich, Vermögenswerte auf eigenen Hardware-Wallets zu speichern, um die Kontrolle vollständig selbst zu behalten. Diese Kombination kann helfen, die Risiken eines destabilisierten Bankensektors zu reduzieren und die Vermögensstruktur widerstandsfähiger zu gestalten. Völlig frei von Risiken sind aber auch dieses Assets nicht, schließlich können Barren, Münzen und Wallets geraubt bzw. gehackt werden und Passwörter abhandenkommen.

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