Investoren und Notenbanken aus Schwellenländern sind weiterhin untergewichtet im gelben Metall. Experten rechnen mit einer Fortsetzung der Rally bis 4000 US-Dollar.
Die Goldrally legt derzeit eine Pause sein. Gleichwohl kann nicht die Rede davon sein, dass das Edelmetall nachhaltig an Glanz verlieren dürfte. Einer Studie des World Gold Council (WGC) vom November 2024 zufolge, waren nur 28 Prozent der befragten Investoren in Gold investiert.
Der Bericht des WGC zum ersten Halbjahr zeigt, dass die globalen Zuflüsse in Exchange Traded Commodities (ETCs) auf Gold so hoch waren wie seit dem ersten Halbjahr 2020 nicht mehr. Die Investoren sind längst nicht die einzigen Treiber. Im ersten Quartal erhöhte sich der Bestand um weitere 244 Tonnen. Laut WGC erwarten 95 Prozent der befragten Mitarbeiter von Notenbanken, dass die Zentralbanken ihre Goldbestände weiter erhöhen.
Einfluss Notenbanken auf den Goldpreis steigt
Der Einfluss der Investoren und Notenbanken auf den Goldpreis ist in den zurückliegenden zehn Jahren deutlich gestiegen. 2014 kamen knapp 58 Prozent der Gesamtnachfrage aus der Schmuckindustrie. Investments waren damals für 20,5 Prozent der jährlichen Nachfrage und Notenbanken nur für 13,7 Prozent verantwortlich. Bis 2024 sank der Bedarf aus dem Schmucksektor um knapp 21 Prozent und steuerte damit nur noch 43,7 Prozent zur Gesamtnachfrage bei.
Die Nachfrage aus dem Investmentsektor stieg von 2014 bis 2024 um über 30 Prozent und die Notenbankkäufe gar um knapp 81 Prozent. Diese beiden Bereiche waren 2024 für fast 50 Prozent der Gesamtnachfrage verantwortlich. „Die langfristige Erfolgsgeschichte für Gold ist, dass die Zentralbanken große Mengen davon kaufen. Wir gehen davon aus, dass dies noch mindestens drei Jahre so weitergeht“, schrieb Lina Thomas, Rohstoffanalystin bei Goldman Sachs, kürzlich in einer Studie.
„China hält weniger als zehn Prozent seiner Reserven in Gold, verglichen mit etwa 70 Prozent oder mehr in den USA, Deutschland und Frankreich“, erklärt Thomas. Die Expertin erwartet daher eine Fortsetzung der Goldrally bis 3700 US-Dollar bis Ende des Jahres und in den Bereich von 4000 US-Dollar bis Mitte 2026.
Mit und ohne Währungssicherung
Seit dem Sprung im April auf knapp 3500 US-Dollar ist der Goldpreis jedoch auf Konsolidierungskurs und pendelte sich zuletzt zwischen 3285 und 3400 US-Dollar ein. Gelingt der Ausbruch über das Allzeithoch, eröffnet sich aus technischer Sicht Potenzial bis 3700 US-Dollar oder gar 3850 US-Dollar (138,2-Prozent-Retracement-Linie).
Zwischen 3125 und 3285 US-Dollar findet das Edelmetall eine solide Unterstützungszone. Sollte sie verletzt werden, könnte sich die Konsolidierung bis auf 2800 US-Dollar ausdehnen. Mit dem Euwax Gold II können Anleger von einer Fortsetzung des Aufwärtstrends profitieren. Gold notiert in US-Dollar. Der iShares Physical Gold Hedged ist währungsgesichert.
Hinweis: Der Artikel stammt aus der aktuellen Heftausgabe von BÖRSE ONLINE (30/25), die Sie hier finden.