Bitcoin vor letztem Höhenflug? Canary-Capital-CEO Steven McClurg rechnet nochmals mit zweistelligen Kurszuwächsen, warnt aber vor einem Bärenmarkt ab 2026.
Die Krypto-Märkte erleben weiter turbulente Zeiten: Erst im Wochenverlauf markierte Bitcoin bei Kursen von 124.500 Dollar ein neues Allzeithoch, doch zum Ende der Woche notierte die wertvollste Kryptowährung schon wieder sechs Prozent oder 7000 Dollar schwächer.
Steven McClurg, CEO von Canary Capital und früherer CIO des ETF-Pioniers Valkyrie, warnt unterdessen im Gespräch mit CNBC: Der Höhenflug könnte schon 2025 in eine Trendwende münden.
ETF-Boom als Preistreiber
Zunächst jedoch sieht McCkurg weiter Rückenwind durch die Zuflüsse in Spot-ETFs und die positiven Signale der US-Regierung pro Krypto-Regulierung. Der CEO von Canary Capital sieht die entscheidende Triebfeder für die Rallye in den massiven Kapitalzuflüssen in Bitcoin-ETFs. „Es sind nicht mehr nur kleine Fonds, wir sehen großes Interesse von Staatsfonds, Versicherern und Pensionskassen“, sagt er.
Besonders Treasury-Strategien von Unternehmen verstärkten den Trend: Bitcoin wird zunehmend als digitales Gegenstück zu Gold verstanden. Die Folge: „Ich sehe eine über 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass wir in diesem Jahr noch 140.000 bis 150.000 Dollar erreichen.“
Regulierung schafft Klarheit
Parallel verändert sich das regulatorische Umfeld in den USA. Die SEC hat jüngst neue Standards für die Listung von Altcoin-ETFs eingeführt, sodass ab Herbst Produkte auf XRP, Litecoin und andere Token möglich werden. Auch das neue Stablecoin-Gesetz bringt aus McClurgs Sicht Rechtssicherheit: „Stablecoins bewegen sich nun eindeutig im Rahmen, ähnlich wie Geldmarktfonds – ein echter Wendepunkt.“
Ein weiterer Meilenstein: die Zulassung von In-Kind-Kreationen bei Krypto-ETFs. Damit können Investoren die vollen steuerlichen Vorteile nutzen – eine Praxis, die unter Ex-SEC-Chef Gary Gensler blockiert war.
Rezession als Krypto-Risiko
So bullish McClurg für Bitcoin kurzfristig ist, so skeptisch blickt er jedoch auf die Wirtschaft insgesamt. „Die Verschuldungslage der Konsumenten ist alarmierend: Student-Loan-Defaults liegen höher als 2009, Kreditkarten- und Hypothekenausfälle steigen“, warnt er. Zwar dürfte die Fed im Herbst die Zinsen senken und damit die Rallye noch einmal befeuern. Doch 2026 rechnet er mit einer „Baisse über alle Anlageklassen hinweg“.
McClurgs Fazit: August bleibe traditionell ein schwacher Monat für Krypto, doch September und Oktober könnten neue Dynamik bringen – getragen von ETF-Zuflüssen und regulatorischen Fortschritten. Die Party könnte jedoch kurzlebig sein: Auf einen letzten großen Höhenflug könnte eine Phase harter Korrekturen folgen – und Bitcoin doch wieder in zyklischen Bärenmarkt abdriften.
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