Der deutsche Leitindex DAX konnte heute ein starkes Plus erzielen. Besonders Aktien wie Siemens Energy und Fresenius verzeichneten deutliche Kursgewinne. Was Anleger jetzt wissen sollten.
Was für ein Tag! Der deutsche Leitindex DAX konnte heute kräftig zulegen – in der Spitze erreichte er sogar ein Plus von knapp über 22.800 Punkten. Aktuell liegt er im Vergleich zum Vortag über 1,3 Prozent im Plus und steht damit bei 22.693 Punkten. Auch beim europäischen Pendant, dem Euro STOXX 50, lief es rund. Dieser liegt derzeit ein Prozent im Plus und steht bei 5.502 Punkten.
Der Grund: Die Hoffnung auf eine anziehende Wirtschaft sowie positiv aufgenommene Unternehmenszahlen haben Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte in Kauflaune versetzt. „Schlimmer kann es für die deutsche Wirtschaft nicht mehr kommen, mit Schwarz-Rot kann es also nur besser werden“, so lautet derzeit das Kaufargument für deutsche Aktien, schrieb Kapitalmarktexperte Jürgen Molnar vom Broker RoboMarkets.
Die europäischen Börsen – allen voran der DAX – spielten aktuell in einer eigenen Liga und lösten sich zunehmend von der Wall Street, hieß es bei Index Radar. „Sollte die Euphorie um die amerikanischen KI-Giganten weiter nachlassen, könnte sich der Kapitalstrom aus den USA in Richtung Europa fortsetzen“, so die Experten, auch schon mit Blick auf die am Abend nach US-Börsenschluss anstehenden Geschäftszahlen des KI-Chipkonzerns Nvidia.
Aktien von Siemens Energy und Fresenius ziehen im DAX stark an
Zu den Gewinneraktien im DAX zählen heute vor allem die Aktien von Siemens Energy und Fresenius. So bildet die Aktie von Siemens Energy mit einem Plus von aktuell 7,4 Prozent die Spitze im DAX. Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat die Einstufung mit einem Kursziel von 64 Euro auf „Overweight“ belassen. Die Aktien preisten nur das untere Ende der Unternehmenszielspanne für den operativen Gewinn (EBITDA) für 2028 ein, schrieb Analyst Max Yates in seinem am Mittwoch vorliegenden Kommentar. Es sei aber unwahrscheinlich, dass der Konzern nur dort landen werde. Damit ergebe sich nicht weit vom DeepSeek-Tief entfernt eine weitere Kaufchance.
Ende Januar hatte die Sorge vor weniger energiehungrigen KI-Modellen des chinesischen Start-ups DeepSeek schon einmal zu einem ähnlichen Kursrutsch geführt, wie aktuell ein Medienbericht über womöglich geringere Ausgaben von Microsoft für das Leasing von KI-Rechenzentren. Das Gasturbinengeschäft von Siemens Energy lebe nicht nur von den KI-Datenknoten. Es mache aktuell nur geschätzte sieben Prozent der Konzernaufträge aus. Daneben treibe beispielsweise auch die Umstellung der Energieerzeugung in den Schwellenländern von Kohle auf Gas oder der Trend zu Kostensenkungen in Europa den Konzern an. Siemens Energy sei eine beliebte Aktie und bei vielen im Depot, so Yates. Dies mache sie inzwischen anfällig für erratische Kursbewegungen. Gemäß der Einstufung „Overweight“ erwartet Morgan Stanley eine überdurchschnittliche Gesamtrendite der Aktie im Vergleich zu den anderen von der Bank beobachteten Werten derselben Branche. Zugrunde gelegt wird ein Zeitraum zwischen zwölf und 18 Monaten.
Auf Platz zwei landen aktuell die Aktien von Fresenius mit einem Plus von 6,15 Prozent. Der Medizinkonzern zahlt nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr wieder eine Dividende. Auch der Ausblick kam gut an.
Ebenfalls stark im Plus sind mit einem Zuwachs von 4,6 Prozent die Aktien der Münchener Rück, die ebenfalls überzeugende Zahlen präsentierten. Genauere Infos dazu finden Sie hier.
Doch was ist bei der Aktie der Deutschen Telekom los? Mit einem Minus von 2,72 Prozent bildet sie von der Performance her derzeit das Schlusslicht im deutschen Leitindex. Auch sie brachte heute Zahlen, die die Ursache für die schwächere Entwicklung erklären. Die Hintergründe dazu erfahren Sie hier.
Enthält Material von dpa-AFX
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