HAMBURG (dpa-AFX) - Die deutschen Airbus -Belegschaften und die IG Metall laufen Sturm gegen die Umbaupläne des Flugzeugbauers. Sie wollen der Konzernführung an diesem Dienstag in Betriebsversammlungen an allen deutschen Standorten die "rote Karte" zeigen. "Einer Zerschlagung und einem Verkauf von Teilen des Konzerns erteilen die Beschäftigten eine deutliche Absage", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich. Proteste sind an den norddeutschen Standorten in Hamburg, Bremen und Stade sowie bei der Airbus-Tochter Premium Aerotec in Nordenham und Varel sowie Augsburg geplant.

Airbus hatte vor rund vier Wochen angekündigt, dass die Flugzeugproduktion in Deutschland und Frankreich neu aufgestellt werden soll. Dazu sollen in beiden Ländern jeweils neue Unternehmen gegründet werden, die vollständig zu Airbus gehören. Zudem soll eine neue Einheit mit Sitz in Deutschland gegründet werden, die sich auf die Fertigung von Einzelteilen und Kleinkomponenten konzentriert. Begründet wird die neue industrielle Struktur mit den Herausforderungen im Flugzeugbau, zu denen neben den voraussichtlich noch Jahre währenden Folgen der Corona-Pandemie auch die Entwicklung neuer emissionsfreier Flugzeuge zählt.

Aus Sicht der IG Metall dürften nach früheren Angaben gut 10 000 Beschäftigte von den Planungen betroffen sein. Deutschlands größte Gewerkschaft fürchtet auf längere Sicht Einschnitte für die Belegschaft, Entgeltkürzungen und einen Verkauf der ausgegründeten Unternehmensteile./kf/DP/fba

Quelle: dpa-Afx