Das Kappen von Geschäftsprognosen verursacht an den Börsen häufig erheblichen Verkaufsdruck – insbesondere, wenn die Warnung vom Unternehmen selbst stammt. Ein DAX-Unternehmen bewies heute trotz einer Negativmeldung relative Stärke.

Nach einer am Freitag (nach Börsenschluss) erfolgten Airbus-Warnung, dass rund 100 Maschinen ein Update benötigen, damit sie wieder eingesetzt werden können, stürzte die Airbus-Aktie am Montag im Tief auf 183 Euro ab. Und die nächste Negativnachricht ließ nicht lange auf sich warten. Am Mittwochmorgen wurde nämlich bekannt, dass Airbus seine Auslieferungsziele für 2025 anpassen muss. Grund sei ein Qualitätsproblem bei einem Zulieferer, das bestimmte Rumpfsektionen der A320-Familie betrifft und den Produktionsablauf verlangsamt.

Airbus hält an Gewinnprognosen für 2025 fest

Statt der ursprünglich angepeilten 820 Flugzeugen rechnet das Unternehmen nun mit rund 790 ausgelieferten Maschinen im Jahr 2025. Wichtig zu wissen: Finanziell hält Airbus an seinen bisherigen Zielen weiterhin fest. Für 2025 erwartet der Konzern weiterhin ein bereinigtes EBIT von etwa 7 Milliarden Euro sowie einen Free Cashflow vor Kundenfinanzierung von rund 4,5 Milliarden Euro. Nach einem Kursrutsch im vorbörslichen Handel drehte der DAX-Wert wieder deutlich in die Gewinnzone. Aktuelle Zahlen über Bestellungen und Auslieferungen für November 2025 will das Unternehmen am Freitag veröffentlichen. Damit wäre weiterhin für ein hohes Maß an Spannung gesorgt.

Airbus (WKN: 938914)

Airbus: Analysten hui, Chartisten pfui

Die jüngste Meldung hat gezeigt, dass die Lieferketten bei Airbus – wie in anderen Branchen auch – nicht mehr perfekt funktionieren. Dies dürfte bei dem DAX-Schwergewicht auch in Zukunft zu einer überdurchschnittlich hohen 12-Monats-Volatilität von 28 Prozent (DAX: 18 Prozent) führen, wenngleich insgesamt neun DAX-Werte eine noch höhere Kursschwankungsintensität aufweisen.

Die Trading-Website TradingView.com zeigt derzeit deutlich widersprüchliche Einschätzungen zwischen Fundamentalanalyse und Charttechnik. Während 26 ausgewertete charttechnische Indikatoren mehrheitlich den Verkauf der Airbus-Aktie nahelegen, sprechen sich die Analysten im Konsens für „Kaufen“ aus. Die insgesamt 22 erfassten Analysten-Ratings sind folgendermaßen verteilt: „Starker Kauf“ (13), „Kauf“ (3), Halten (5) und „Starker Verkauf“ (1). Die insgesamt 20 ausgesprochenen 12-Monats-Kursziele der vergangenen drei Monate reichen von 170 bis 256 Euro und ergeben einen Durchschnittswert von 230 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von aktuell 17 Prozent entspricht.

Fazit: Aktuell versucht sich der Titel am Verteidigen der oberhalb von 190 Euro verlaufenden Unterstützungszone. Sollte sie markant verletzt werden, droht ein Rutsch in Richtung 200-Tage-Linie bei 178 Euro. Derzeit überwiegen trotz der jüngst bewiesenen relativen Stärke eher die Risiken.

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