FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Bayer
Einen Wermutstropfen fanden die Anleger aber wohl in puncto Profitabilität, denn beim operativen Ergebnis sollen vom Umsatz rund 26 Prozent hängen bleiben und damit ein Prozentpunkt weniger als bislang kalkuliert. Analyst Ulrich Huwald von Warburg betonte zwar gutes Wachstum der Leverkusener, die Gewinnentwicklung werde aber von zahlreichen Faktoren gebremst. Dazu zählten Börsianer herrschenden Währungsdruck und hohe Kosten.
Die Quartalszahlen des Chemie- und Pharmakonzerns beurteilte Analyst Keyur Parekh von Goldman Sachs in einer ersten Reaktion als stark. Sein Kollege Richard Vosser von JPMorgan hingegen sprach aber von einem "gemischten Bild" mit Blick auf das operative Ergebnis (Ebitda), das bei Börsianern besonders stark im Fokus stehe. Hier habe Bayer im zweiten Quartal die Erwartungen nicht erfüllt und der diesbezügliche Ausblick impliziere gewisse Kürzungen an den Marktschätzungen.
Auch charttechnisch trübt sich das Bild weiter ein. Laut den Charttechnikern der UBS befinden sich die Aktien ungebrochen in einem schon jahrelangen Abwärtstrend. Nach einem Verlaufshoch Mitte Mai bei 57,73 Euro habe der Druck gereicht, um mittlerweile eine ganze Schar an charttechnischen Indikatoren zu unterschreiten. Damit seien gleich mehrere Schwächesignale generiert worden. Beim Fall unter die 50 Euro rechneten sie am Morgen mit nochmals steigender Abwärtsdynamik bis zur Unterstützungszone um die 45 Euro.
Die Bayer-Aktie liegt nun im bisherigen Jahresverlauf wieder mit aktuell 2,7 Prozent im Minus. Nach der milliardenschweren Übernahme des Saatgutkonzerns Monsanto kämpft der Konzern weiter gegen eine Klagewelle wegen des Unkrautvernichters Glyphosat und dessen angeblich krebsfördernder Wirkung an. Unter dem Strich stand im zweiten Quartal wegen erneuter Rückstellungen für mögliche Belastungen in dem US-Rechsstreit ein Verlust von gut 2,3 Milliarden Euro.
Seit der Niederlage im ersten Glyphosat-Prozess im Sommer 2018 hat sich der Aktienkurs halbiert./tih/mis/eas
Quelle: dpa-Afx