FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Nivea-Konzern Beiersdorf
Der Konsumgüterkonzern steckt in den kommenden fünf Jahren zusätzlich 300 Millionen Euro in Digitalisierung, Wachstumsmärkte und Nachhaltigkeit. Das wird aber Folgen für die Profitabilität in diesem Jahr haben. So soll die bereinigte operative Marge, also das, was vom Umsatz als Gewinn vor Zinsen und Steuern übrig bleibt, in diesem Jahr lediglich auf dem Niveau des Vorjahres verharren.
Damit bleibt Beiersdorf deutlich hinter den Erwartungen zurück: Laut der Analystin Molly Wylenzek von der US-Investmentbank Jefferies liegt die Markterwartung für die Ebit-Marge im Konsumgütergeschäft 2021 bei 13,5 Prozent. Nun dürfte sie aber auf dem Niveau 2020 von 12,3 Prozent verharren. Das Segment umfasst Marken wie Nivea, Eucerin, Labello und Hansaplast. Für die Klebstoffsparte Tesa prognostiziert das Unternehmen eine Ebit-Marge unter der des Vorjahres von 15,4 Prozent. Hier laute die Konsensprognose bislang auf eine stabile Marge, so Wylenzek.
Die Konsequenz hieraus: Sollte Beiersdorf in diesem Jahr so stark wachsen wie vom Markt erwartet, dürfte die Konsensschätzung für den Gewinn prozentual um einen hohen einstelligen Wert sinken. "Fällt das Wachstum aber schwächer aus, dürfte diese Konsensprognose prozentual zweistellig zurückgehen", so Wylenzek.
Die zusätzlichen Investitionen in das künftige Wachstum habe das Unternehmen nicht mit entsprechend höheren mittelfristigen Zielen verbunden, kritisierte die Expertin. Beiersdorf sei überhaupt spezifische mittelfristige Zielvorgaben schuldig geblieben. Damit habe der Konzern die Minderheitsaktionäre "brüskiert", was am Markt negativ aufgenommen werden dürfte. Mehrheitsaktionär der Beiersdorf AG ist die Holding Maxingvest, die der Familie Herz gehört. Knapp zehn Prozent der Aktien liegen ferner bei Beiersdorf selbst./bek/nas/mis
Quelle: dpa-Afx