FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einem frühen Erholungsversuch der Aktien von Auto1
Der für die Plattformen Autohero und wirkaufendeinauto.de bekannte Gebrauchtwagenhändler hat im vergangenen Jahr das eigene Absatzziel zwar knapp erreicht, konnte damit seine Anleger aber nicht nachhaltig überzeugen. Die Zahl der verkauften Fahrzeuge war 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 30 Prozent auf 596 632 Stück gestiegen. Im Herbst war die Prognose auf rund 600 000 präzisiert worden.
Der JPMorgan-Experte Marcus Diebel konstatierte in einem ersten Kommentar, dass seine Schätzungen geringfügig unterschritten wurden - auch was die Zahl der angekauften Fahrzeuge betrifft. Seiner Ansicht nach steht dies im Zusammenhang mit höheren Preisen für Gebrauchtwagen, bedingt auch durch einen Mangel bei Neufahrzeugen. Er rechnet damit, dass dieser Trend vorerst bleibt und die Marktschätzungen für Auto1 weiter sinken werden. Das knappe Angebot an Gebrauchtwagen gilt am Markt schon länger als ein Grund für den Kursverfall der Auto1-Aktie.
Diebel ergänzte, die Auto1-Aktie leide derzeit auch unter der allgemeinen Rotation von Anlegern heraus aus wachstumsstarken Technologiewerten. Dieser Trend setzte sich am Dienstag mit massiven Kursverlusten unter anderem auch bei Aktien von Online-Plattformen fort. Dem Experten zufolge gilt dies vor allem für unprofitable Tech-Unternehmen wie Auto1. Zur erwarteten Profitabilität im Jahr 2022 hatte es von Auto1 am Dienstag noch keine Aussagen gegeben. Dem Experten zufolge ist der Kurs zwar auf den ersten Blick attraktiv, er rät aber weiter dazu, einen Bogen um die Aktien zu machen.
Nach dem zunächst guten Börsengang vor knapp einem Jahr sind die Papiere bislang nicht wieder auf die Beine gekommen. Schon im Juni war der Kurs erstmals unter den Ausgabepreis von 38 Euro gefallen. Am ersten Handelstag konnten damals mit dem Hoch von 56,76 Euro noch kräftige Kursgewinne erzielt werden, mittlerweile ist die Aktie aber nur noch weniger als ein Drittel wert. Nach einem Spitzenwert von rund zwölf Milliarden liegt die Marktkapitalisierung inzwischen unter 3,4 Milliarden Euro./tih/ag/eas
Quelle: dpa-Afx