NEW YORK (dpa-AFX) - Ein gutes zweites Quartal hat am Dienstag den Anlegern von IBM
Der Computer-Dino hatte den Umsatz im abgeschlossenen Quartal dank starker Nachfrage nach Cloud-Software und IT-Services deutlich gesteigert. Allerdings wurde klar, dass der starke Dollar dem Konzern zusetzt, weil er die Auslandseinnahmen nach Umrechnung in US-Währung verringert. Entsprechend verhalten fiel der Geschäftsausblick für das Gesamtjahr 2022 aus - und dies kam bei den Anlegern gar nicht gut an.
Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America bemängelte denn auch in einem ersten Kommentar die Prognose des IT- und Beratungskonzerns für das dritte Quartal, die den Konsens deutlich verfehlt habe. Er senkte seine Schätzungen und kürzte das Kursziel auf 155 US-Dollar. Da dieses fast ein Fünftel über dem aktuell dezimierten Kurs liegt, bleibt er aber bei seiner Kaufempfehlung. Mohan vertritt weiter die Ansicht, dass die Trendwende bei IBM im Gange ist.
Auch David Vogt von der UBS zielte negativ auf den Ausblick ab, während er die Umsatzentwicklung im zweiten Quartals als "stark" beurteilte. Er senkte seine Erwartung für das Umsatzwachstum im dritten Quartal und rechnet dann im Jahresvergleich mit einem Schrumpfen im Schlussviertel 2022. Zudem bemängelte er die Bruttomarge und eine für 2022 gesenkte Cashflow-Zielspanne.
Durch den Kursrutsch am Dienstag sackten die IBM-Papiere auf den niedrigsten Stand seit rund zwei Monaten ab. Nun steht der Kurs auch unter der charttechnisch relevanten 200-Tage-Linie, ein bei Anlegern beliebter langfristiger Kursindikator. Ein robuster Kursverlauf in den vergangenen Monaten erhält damit einen Rückschlag, auf Jahressicht haben die Aktien nun 3,2 Prozent verloren./tih/ngu/he
Quelle: dpa-Afx