NEW YORK (dpa-AFX) - Mit großer Ernüchterung haben die Anleger von Meta die jüngsten Quartalszahlen und Prognosen des Facebook-Konzerns aufgenommen und die Titel abgestraft. Bereits im nachbörslichen US-Handel am Mittwoch ging es um mehr als ein Fünftel in den Keller und auch am Donnerstag belief sich das Minus auf der deutschen Tradegate-Plattform zuletzt auf 21 Prozent. Der Börsenwert von einst über einer Billion Dollar schmolz kräftig.

Damit werden die Sorgen im US-Technologiesektor, der seit Anfang des Jahres unter der von der US-Notenbank Fed eingeleiteten Zinswende besonders leidet, nochmals größer. Enttäuschen die extrem hoch bewerteten Unternehmen mit ihren Geschäftsaussagen, reagieren die Kurse mit ebenfalls extrem hohen Abschlägen. Dies zeigte sich bereits vor einigen Tagen beim Streamingkonzern Netflix und nun auch bei Meta.

Die schiere Größe von Facebook, seine beeindruckende Reichweite und die solide Bilanz bedeuteten auf längerfristige Sicht zwar Potenzial, aber die nächsten Jahre könnten erst einmal holprig und teuer werden, sagte Analystin Laura Hoy von Hargreaves Lansdown.

Drastischer formulierte es Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege vom Broker Robomarkets: "Zahlen und Ausblick deuten darauf hin, dass sich der Konzern auf dem berühmten absteigenden Ast befinden könnte." Größtes Problem seien die schwindenden Nutzerzahlen, Konkurrent Tiktok jage Facebook die Nutzer ab. Facebook-Gründer und Chef Mark Zuckerberg verwies ausdrücklich auf die Konkurrenz: "Die Leute haben jede Menge Auswahl, wie sie ihre Zeit verbringen wollen - und Apps wie Tiktok wachsen sehr schnell", sagte er in einer Telefonkonferenz mit Analysten./ajx/tih/jha/

Quelle: dpa-Afx