FRANKFURT (dpa-AFX) - Ein Gewinnsprung im dritten Quartal und endlich wieder ein Ausblick von Adva Optical
Nach ihrem jüngsten Rücksetzer war dies ein Befreiungsschlag für die Papiere, die damit dicht an das Zwischenhoch von Mitte September heranrückten. Gleichzeitig ließen sie die 200-Tage-Linien hinter sich und kehrten an ihre mittelfristige 50-Tage-Trendlinie zurück. Zuletzt war das Papier noch mehrfach am Widerstand bei 6,50 Euro gescheitert.
Adva Optical hatte im dritten Jahresviertel bei nahezu stabilen Umsätzen das Ergebnis um fast die Hälfte steigern können und seine Margen klar verbessert. Damit knüpfte das Unternehmen an das bereits überraschend starke zweite Quartal an, nachdem der Jahresauftakt wegen der Pandemie noch schwach ausgefallen war.
Ein Händler erklärte, die Zahlen und die Jahresziele seien im Rahmen der Markterwartungen ausgefallen und warnte vor weiterhin hohen Risiken. Auch ein weiterer Marktbeobachter sprach von einem durchwachsenen Quartalsbericht. Bei den Anlegern selbst jedoch kam das Zahlenwerk bestens an und sorgte für Kauflaune.
Adva will nunmehr im Jahr 2020 zwischen 565 und 580 Millionen Euro umsetzen, dabei soll die Ergebnismarge (Proforma Betriebsergebnis) bei fünf bis sechs Prozent liegen. Das alte Ziel von mehr als 580 Millionen Euro Umsatz und einer Marge größer als fünf Prozent hatte der Vorstand im April wegen der Unsicherheit durch die Pandemie kassiert. Die neue Prognose steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass sich die Folgen der Covid-19-Pandemie im Laufe des Jahres nicht verstärken und keine materiellen Lieferengpässe wegen neuer Lockdowns entstehen.
Der aktuelle Kursschub bedeutet eine Zäsur für die Aktie nach einem zähen Börsenverlauf in den vergangenen Wochen. Die Aktie hatte zwar im Sommer von den überraschend starken Zahlen zum zweiten Quartal profitiert sowie von der Ankündigung eines Grafikchips, doch danach herrschte Flaute.
So hatte sich der Kurs vom Corona-Tief im März bei knapp 3,89 Euro bis Anfang August zwar auf 7,89 Euro verdoppelt, war dann allerdings zeitweise wieder bis knapp unter 6 Euro gerutscht. Die Kurslücke, die der Corona-Crash gerissen hatte, hat die Adva-Aktie somit bis heute nicht ausbügeln können.
Vom bisherigen Jahreshoch, das das Papier im Januar bei 8,54 Euro erreichte, ist der Kurs selbst inklusive der aktuellen Gewinne noch gut 20 Prozent entfernt. Seit Jahresbeginn steht immerhin noch ein Kursminus von rund 16 Prozent zu Buche. Damit hinkt Adva dem SDax weit hinterher, der seit Jahresanfang auf ein Minus von etwa zwei Prozent kommt. Im Vergleich zu den übrigen 69 Index-Mitgliedern belegt die Aktie einen Platz im Mittelfeld. Am schlechtesten schneidet zurzeit das Corestate-Papier mit einem Minus von mehr als 60 Prozent ab, während die Global Fashion Group
Quelle: dpa-Afx