AMSTERDAM (dpa-AFX) - Die Nachricht über eine Beilegung des Rechtsstreits im Zusammenhang mit fehlerhaften Beatmungsgeräten hat die Anleger von Philips
Durch die Rechtsstreit-Einigung gerieten die Zahlen der Niederländer für das erste Quartal in den Hintergrund. Analyst David Adlington von JPMorgan schrieb, die Meldung sorge dafür, dass nun ein bedeutender Aktienüberhang beseitigt werde. Die Ungewissheit über eine mögliche Veräußerung von Anteilen im Fall weiterer negativer Nachrichten fällt also weg. Dies wirkt als Kurstreiber.
Philips hatte im Juni 2021 weltweit Millionen Beatmungsgeräte zurückrufen müssen. In den betroffenen Geräten war ein Schaumstoff verarbeitet, der im Verdacht steht, im Laufe der Zeit giftig zu werden. Der Rückruf kostete Philips bislang 2,8 Milliarden Euro für die Beseitigung der Mängel sowie Rechtskosten. Nun einigte sich der Konzern mit der US-Justiz auf einen milliardenschweren Vergleich, womit eine anhängige Sammelklage sowie Einzelklagen von Geschädigten beigelegt werden soll. Insgesamt zahlt Philips 1,1 Milliarden US-Dollar (gut 1 Mrd Euro).
Analyst Richard Felton von Goldman Sachs sieht die Beilegung der Rechtssache als bedeutenden Meilenstein auf dem Weg, die Transparenz zu verbessern, die künftige Entwicklung von Philips also wieder besser vorhersagen zu können. Fortan dürften bei Philips die Fundamentaldaten wieder stärker in den Fokus rücken, so der Experte. Mit Blick auf die Zahlen für das erste Quartal sprach er zudem von einem soliden Jahresstart.
Die guten Nachrichten erhöhten am Montag auch an anderen Werten aus der Medizintechnik-Branche das Interesse. Die Aktien von Siemens Healthineers waren im Dax mit einem Anstieg um 1,6 Prozent der Spitzenreiter./ajx/nas/mis
Quelle: dpa-Afx