FRANKFURT (dpa-AFX) -Der Quartalsbericht von CTS Eventim
Kurzzeitig übersprang die Aktie von CTS Eventim auch wieder die den kurzfristigen Trend signalisierende 21-Tage-Linie. Sie verläuft aktuell bei knapp unter 55,40 Euro und stellt einen Widerstand für das Papier dar, den es nachhaltig zu überwinden gilt.
Wie CTS am Morgen mitgeteilt hatte, wurde im ersten Halbjahr ein Umsatz von mehr als 734 Millionen Euro erzielt, also gut elfmal so viel wie im von Lockdowns geprägten Vorjahreszeitraum. Vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) stand ein Gewinn von 129 Millionen Euro nach gut 79 Millionen ein Jahr zuvor. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 66 Millionen Euro. Das ist weit mehr als doppelt so viel wie im ersten Halbjahr 2021.
Das zweite Quartal liege ein gutes Stück über den Markterwartungen, hob ein Händler positiv hervor. Der Umsatz etwa sei über das Niveau von 2019 gestiegen und habe sich damit von der Corona-Pandemie deutlich erholt. Analysten hätten sich zwar angesichts von Andeutungen zu den Ticketverkäufen und mit Blick auf die Ergebnisse internationaler Konkurrenten bereits ein gutes Quartal erhofft, doch ein solch starker Geschäftsauftrieb sei nicht erwartet worden.
Ein weiterer Händler merkte allerdings an, dass es nur wenige Schätzungen gegeben habe und auch keine vorangegangene Indikation durch das Management. Zudem könnten höhere Lebenshaltungskosten in den kommenden Monaten zu einer geringeren Nachfrage nach Live-Veranstaltungen führen. "Allerdings", so blieb auch er optimistisch, "gibt es auch eine Ticketpreisinflation im zweistelligen Bereich, und da die Kosten bei CTS weniger stark steigen, wirkt sich dies positiv auf die Betriebsmargen aus." Dieser Händler rechnet daher mit steigenden Konsensschätzungen für das bereinigte operative Jahresergebnis und bleibt für die Aktie weiter positiv gestimmt.
Beeindruckt zeigte sich auch DZ-Bank-Analyst Thomas Maul: "Die Zahlen zum zweiten Quartal liegen mehr als zehn Prozent über unseren Erwartungen und über dem Vor-Corona-Niveau des Rekordjahres 2019." Zudem hob er insbesondere den starken Anstieg der Ticketmenge im Vergleich zu 2019 hervor. Wegen eines höheren Online-Anteils und einer schlankeren Kostenstruktur habe sich daher die Profitabilität deutlich verbessert, wobei rund zwei Drittel der Profitabilitätssteigerung ihm zufolge durchaus nachhaltig sein könnte.
Ein Wermutstropfen sei dennoch, dass CTS trotz der starken Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr die Unsicherheiten über den Pandemieverlauf und geopolitische Unwägbarkeiten betont hat und eine konkrete Prognose für 2022 weiterhin schuldig geblieben sei./ck/mne/men
Quelle: dpa-Afx