FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch am letzten Tag der Börsenwoche hat der deutsche Aktienmarkt die Anleger nicht vom Hocker gerissen. Erneut mangelt es an Impulsen von jenseits des Atlantiks, da viele US-Investoren wegen des langen Thanksgiving-Wochenendes nicht aktiv sind. Deutsche Konjunkturdaten zeigten kaum Einfluss auf die Notierungen.
Der Dax pendelte im Verlauf um die runde Marke von 16 000 Punkten und erklomm zwischenzeitlich den höchsten Stand seit Ende August. Zuletzt notierte der Leitindex praktisch unverändert bei 15 994,64 Zählern. Damit deutet sich für den Dax ein Wochengewinn von rund einem halben Prozent an. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor am Freitag 0,09 Prozent auf 26 078,29 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 gewann rund 0,1 Prozent.
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft - gemessen am ifo-Geschäftsklimaindex - hellte sich im November den dritten Monat in Folge auf. Analysten waren bei dem für Deutschland wichtigsten Konjunkturindikator aber von einer etwas besseren Stimmung ausgegangen. Das Bruttoinlandsprodukt sank im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal bereinigt um 0,1 Prozent. Dies entsprach der ersten Schätzung.
Spekulationen über Kaufinteressenten für Wintershall Dea haben der zuletzt ins Stocken geratenen Erholung der BASF-Aktien am Freitag neuen Schub gegeben. Zuletzt notierten sie an der Dax-Spitze 1,7 Prozent im Plus. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vorabend aus Kreisen berichtete, sind sowohl der arabische Ölkonzern Adnoc als auch der britische Ölkonzern Harbour Energy an der Öl- und Gastochter der Ludwigshafener interessiert.
Geänderte Einschätzungen der Barclays Bank zum deutschen Automobilsektor bewegten die Kurse der entsprechenden Papiere. Während die Aktien von Continental von einer Hochstufung profitierten und um 1,6 Prozent stiegen, reagierten Mercedes-Benz und Porsche SE mit Kursverlusten von 0,2 beziehungsweise 1,1 Prozent auf Abstufungen. Die Zulieferer seien zwar noch nicht ganz aus dem Gröbsten heraus, es sei aber Licht am Ende des Tunnels zu sehen, schrieb Analyst Erwann Dagorne. Dagegen dürften die großen europäischen Hersteller ihren Gewinngipfel erreicht haben.
Die Papiere von Evonik legten nach einer Kaufempfehlung der Investmentbank Stifel um 0,9 Prozent zu. Das Vertrauen in eine Gewinnerholung des Spezialchemiekonzerns nehme zu, konstatierte Analyst Andreas Heine. Die Markterwartungen an den Chemiekonzern seien realistisch und im aktuell schwierigen Umfeld eine gute Nachricht.
Der Euro kostete zuletzt 1,0915 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Vortag auf 1,0900 (Mittwoch: 1,0911) Dollar fest. Am Anleihemarkt stieg die Umlaufrendite von 2,60 Prozent am Vortag auf 2,66 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,13 Prozent auf 123,87 Punkte. Der Bund-Future fiel um 0,16 Prozent auf 130,39 Zähler./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx