FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat am Montag der Optimismus aus dem frühen Handel rasch etwas nachgelassen. War der Leitindex Dax zunächst bis auf 18.546 Zähler gestiegen, notierte er am Nachmittag noch mit 0,29 Prozent im Plus bei 18.470,72 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen sank um 0,09 Prozent auf 25.138,58 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notierte quasi unverändert. Geopolitische Risiken angesichts neuer Spannungen im Nahen Osten könnten nicht ganz ausgeblendet werden, hieß es am Markt.
In der vergangenen Woche schien es angesichts eines Rückschlags im US-Technologiesektor vorübergehend noch so, als könnte der Dax schon bald die runde Marke von 18.000 Punkten nach unten anlaufen. Diese Gefahr ist vorerst gebannt. Unter dem Strich bleibt der Dax auf Richtungssuche. In der neuen Börsenwoche prägen die Geldpolitik und Quartalsbilanzen aus Europa und den USA, wo vor allem große Techkonzerne erneut im Fokus stehen, das Bild.
Markteilnehmer gehen davon aus, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung zur Wochenmitte den Leitzins noch nicht verändern wird. Doch werde die Fed am Mittwoch ganz konkrete vorbereitende Schritte einleiten müssen, was eine Zinssenkung im September anbelangt, schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. "Alles andere wäre eine große Überraschung."
Im Dax gewannen Merck KGaA nach einem etwas erhöhten Ausblick des Pharma- und Spezialchemiekonzerns 4,4 Prozent. Damit setzten sie sich an die Spitze des deutschen Leitindex. Die Talfahrt der Aktien von BASF setzte sich unterdessen fort. Eine Explosion mit Folgebrand im Stammwerk des Chemiekonzerns verschreckte die Anleger. Mit minus 1,9 Prozent landeten BASF im Dax auf dem letzten Platz.
Quartalszahlen veröffentlichte zudem Stabilus . Diese kamen gut an, die Papiere des Autozulieferers zogen an der Spitze im MDax um 4,6 Prozent an. Um 3,8 Prozent nach oben ging es für die Anteile des Rüstungsunternehmens Hensoldt nach einer Kaufempfehlung von Warburg Research. Das Kurspotenzial sei nach der Korrektur wieder attraktiv, schrieb Analyst Christian Cohrs. Im Rüstungssektor waren zu Wochenbeginn auch Renk und Rheinmetall gefragt.
Thyssenkrupp Nucera schaut derweil vorsichtig auf das kommende Geschäftsjahr. Für 2023/2024 bestätigte der Elektrolysespezialist zwar die gesteckten Ziele, verwies aber auf die Marktunsicherheiten im Bereich grüner Wasserstoff. Die Papiere rutschten im SDax der geringer kapitalisierten Unternehmen um 5,3 Prozent ab.
Der Euro kostete zuletzt 1,0818 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitag auf 1,0860 (Donnerstag: 1,0851) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,44 Prozent am Freitag auf 2,36 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,38 Prozent auf 125,50 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,42 Prozent auf 133,25 Punkte./ajx/jha/
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx