FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt werden zum Handelsauftakt am Dienstag nur minimale Verluste erwartet. Der Dax hält sich damit auf Rekordniveau weiterhin stabil. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart mit minus 0,07 Prozent auf 16 138 Punkte erneut nur wenig Veränderung. Zum Wochenstart hatte der deutsche Leitindex seine Rekordrally mit kleinen Schritten bis auf fast 16 150 Punkte fortgesetzt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird zugleich leicht im Plus erwartet.
Stabilisiert wird die Rally auch durch den zum US-Dollar schwachen Euro. Das hilft tendenziell der exportorientierten deutschen Wirtschaft. Außerdem gibt es Entspannungssignale zwischen den USA und China. Ein Video-Gipfel von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping lief erfreulich. Biden betonte, der Wettbewerb mit China dürfe nicht in einen Konflikt ausarten. Auch die chinesische Regierung äußerte sich positiv. Unter Bidens Vorgänger Donald Trump war das Verhältnis stark angespannt.
Wichtige US-Konjunkturdaten kommen erst am Nachmittag. Berichtet wird dann über die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion. "Spannend dabei wird zunächst sein, ob sich die Einzelhandelsumsätze auch ohne den Pkw-Absatz erneut solide präsentieren", schreibt Ralf Umlauf von der Helaba. Und auch mit Blick auf die Industrieproduktion spiele die Autoindustrie eine wichtige Rolle.
Unter den Einzelwerten hierzulande macht sich bemerkbar, dass die Berichtssaison ihrem Ende zuneigt. Quartalszahlen stehen daher nur noch wenige an, etwa von Dermapharm und Zooplus , wobei die Zahlen des Onlinehändlers für den Haustierbedarf angesichts der laufenden Übernahme durch die Finanzinvestoren EQT und Hellman & Friedman bestenfalls am Rande von Interesse sind.
Dermapharm aus dem SDax legte einem Händler zufolge ein "gemischtes Zahlenwerk" vor. Auf Tradegate ging es für das Papier des Pharmaunternehmen um etwas mehr als 2 Prozent abwärts im Vergleich zum Xetra-Schluss.
Die Anteile von Heidelbergcement legten auf Tradegate zu. Die französische Großbank Societe Generale stufte die Aktie des Baustoffherstellers auf "Buy" hoch. Nach dem Kursrückschlag unter Bau- und Baustoffwerten seit dem Hoch im August ist Analyst Xavier Marchand nun wieder optimistischer. Es gebe Anzeichen, dass die Energie- und Frachtkosten ihren Höhepunkt erreicht hätten, schrieb er. Zudem unterzeichnete US-Präsident Joe Biden am Vorabend das große Gesetzespaket, mit dem die Infrastruktur des Landes modernisiert werden soll. Davon dürfte auch das US-Geschäft des Dax-Konzerns profitieren./ck/jha/
Quelle: dpa-Afx