FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Jahresendrally bleibt wohl auch am vorletzten Handelstag des Jahres in Gang. Der Dax dürfte nach dem erstmaligen Sprung über 13 800 Punkte tags zuvor am Dienstag nochmals eine Schippe drauf legen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Handelsstart ein Plus von 0,47 Prozent auf 13 856 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,5 Prozent höher erwartet.

Damit erhalten die Märkte für das Jahr 2021 weiter viele Vorschusslorbeeren, denn in den USA läuft die Rekordrally schon länger. Zwar ging die Hängepartie um den Brexit-Handelspakt und das US-Corona-Hilfspaket zu Ende, die Lage in der Corona-Krise bleibt aber angesichts des Infektionsgeschehens bei anlaufenden Impfungen von Hoffen und Bangen geprägt. Viele Finanzhäuser nennen für Ende kommenden Jahres 14 000 Punkte als Kursziel für den Dax - eine Marke, die plötzlich dieses Jahr noch greifbar geworden ist.

"Keine Zinsen, aber dafür unglaublich viel Geld, das einen Anlagehafen sucht. Garniert mit sehr optimistischen Anlegern", begründet Daniel Saurenz von Feingold Research die Tatsache, dass der Dax am Ende eines eigentlich schlimmen Jahres auf dem höchsten Level seiner Geschichte steht. Bei 13 900 Punkten steuert der Dax trotz der schweren Krise auf einen Jahresgewinn von fünf Prozent zu.

Vor diesem Hintergrund herrscht an den Finanzmärkten kurz vor Jahresschluss eine generell freundliche Stimmung. Rückenwind für den Dax kommt am Dienstag auch von den asiatischen Börsen, die zum Teil deutlich im Plus notierten. Dort wurde positiv gewertet, dass das US-Repräsentantenhaus für eine Anhebung der Corona-Hilfszahlungen an Bürger gestimmt hatte.

In der Kongresskammer kam bei einer Abstimmung die nötige Zweidrittelmehrheit zustande, um die Direkthilfen von 600 auf 2000 US-Dollar pro Kopf anzuheben - wie zuletzt vom noch amtierenden Präsidenten Donald Trump gefordert. Ob jedoch der Vorstoß auch die Zustimmung des von den Republikanern dominierten Senats bekommen wird, ist fraglich. Die Republikaner dort hatten sich immer wieder gegen ein großzügigeres Corona-Konjunkturpaket ausgesprochen.

Hierzulande blicken die Anleger am Dienstag auf SAP . Der deutsche Softwaregigant macht Ernst mit dem Börsengang seiner US-Tochter Qualtrics. Der Anbieter von Marktforschungssoftware will an die Tech-Börse Nasdaq gehen. Die Aktien von SAP notierten auf der Handelsplattform Tradegte rund zwei Prozent über dem Xetra-Schluss vom Montag./la/mis

Quelle: dpa-Afx