FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax dürfte nach den moderaten Vortagesgewinnen wieder etwas schwächer in den Handel starten. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex deutete rund eine Stunde vor dem Xetra-Start am Donnerstag mit 16 052 Punkten eine 0,1 Prozent tiefere Eröffnung an. Das Börsenbarometer dürfte damit aber erst einmal über der Marke von 16 000 Punkten bleiben, die von Börsianern derzeit als richtungweisend angesehen wird. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird 0,3 Prozent im Minus erwartet.

Negative Impulse gab es am Donnerstag von den New Yorker Börsen. Während die europäischen Märkte am Vortag noch die sich weiter beschleunigende Inflation in den USA abschüttelten, seien die US-Märkte nicht annähernd so widerstandsfähig gewesen, sagte Marktbeobachter Michael Hewson vom Handelshaus CMC Markets. Der Dow Jones Industrial etwa ging nach Börsenschluss in Europa auf Konsolidierungskurs.

Am Donnerstag nun beschäftigt einmal mehr die auf Hochtouren laufende Berichtssaison die Anleger. So stehen unter anderem die Zahlen der Dax-Werte Delivery Hero , Merck , RWE und Siemens auf der Agenda.

So will der Technologiekonzern Siemens nach einem starken Abschneiden im vergangenen Geschäftsjahr Umsatz und Gewinn weiter steigern. Auf der Handelsplattform Tradegate notierten die Aktien knapp ein Prozent über dem Xetra-Schlusskurs am Mittwoch.

Der Energiekonzern RWE kann sich weiter von dem schwachen Jahresstart erholen, während der Lieferdienst Delivery Hero bei seinen Jahreszielen etwas optimistischer wird. Die Papiere beider Unternehmen stiegen auf Tradegate jeweils um gut ein Prozent.

Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sorgt bei dem Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA anhaltend für Schwung. Beim operativen Ergebnis und unter dem Strich mussten die Südhessen im dritten Jahresviertel jedoch Einbußen hinnehmen, da sie im Vorjahr noch von einem hohen Sonderertrag profitiert hatten. Gleichwohl legten die Anteilsscheine auf Tradegate moderat zu.

Unter den im Index der mittelgroßen Werte MDax gelisteten Papiere büßten Varta auf Tradegate mehr als drei Prozent ein. Der Batteriekonzern bekam im dritten Quartal einen satten Dämpfer bei den Erlösen zu spüren, weil neue Kundenprojekte mit wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen verzögert anliefen.

Hohe Düngerpreise und die Vorbereitung der Kommunen auf einen womöglich strengen Winter treiben den Konzern K+S an. So boomen die Agrarmärkte schon länger, weshalb Landwirte bereit sind, mehr Geld für Dünger auszugeben. Zudem profitierte das Auftausalzgeschäft zuletzt von einem überdurchschnittlichen Frühbezug durch die Kunden.

Allerdings kann der Düngerkonzern die Zweifel der Finanzaufsicht Bafin an der Bilanz für 2019 sowie dem ersten Halbjahr 2020 weiterhin nicht ausräumen. Hintergrund ist der Verdacht der Bafin, dass eine im Herbst 2020 wegen des Düngerpreisverfalls erfolgte Milliardenabschreibung der Hessen womöglich zu niedrig ausgefallen war. Damit sackten die K+S-Aktien auf Tradegate unter dem Strich um fast vier Prozent ab./la/stk

Quelle: dpa-Afx