FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor den mit Spannung erwarteten geldpolitischen Signalen der US-Notenbank (Fed) am Abend zeichnet sich am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte zunächst eine weitere Entspannung ab. Eine Stunde vor dem Xetra-Start signalisierte der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax ein Plus von 0,74 Prozent auf 15 236 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Mittwoch ein Anstieg um rund 1,1 Prozent erwartet.

Zinsängste und die zugespitzte Ukraine-Krise hatten den Dax am Montag und Dienstag zeitweise unter die runde Marke von 15 000 Punkten gedrückt, die er aber letztlich halten konnte. Die aus dem Ukraine-Konflikt resultierende Kombination aus einem hohen Ölpreis und starker Unsicherheit sei wie ein Damoklesschwert über den Märkten, kommentierte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. "Und so wie es aussieht, werden die Börsen noch länger mit dieser Unsicherheit leben müssen."

Im Fokus steht am Abend die Leitzinsentscheidung der Fed und insbesondere die Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell. Viele Experten gehen davon aus, dass Signale einer baldigen Zinserhöhung gesendet werden. Noch wichtiger als die Zinswende selbst sind für den Markt aber Hinweise auf das Tempo der Straffungen. Dabei sei es aber wohl kaum noch möglich, die Märkte auf der restriktiven Seite zu überraschen, da schon viel eingepreist sei, hatten die Devisenmarktexperten der Commerzbank zuletzt erklärt.

Unter den Einzelwerten stehen am Mittwoch die Aktien von Wacker Chemie im Rampenlicht. Der auf die Solar- und Halbleiterindustrie spezialisierte Chemiekonzern ist gut ins neue Jahr gestartet. "Die hohe Nachfrage setzt sich über den Jahreswechsel hinaus fort", sagte Konzernchef Christian Hartel. Im vergangenen Jahr profitierte das Unternehmen unter anderem vom Bauboom und der voranschreitenden Digitalisierung in vielen Teilen der Welt. Der Nettogewinn vervielfachte sich vor diesem Hintergrund den Angaben zufolge auf 780 Millionen Euro. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate stiegen die Wacker-Papiere zuletzt um 2,7 Prozent.

Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge wollen mit einer Erhöhung ihres Aareal Bank-Angebots die Übernahme doch noch erfolgreich abschließen. Da man Aareal Bank-Aktien für 31 Euro gekauft habe, erhöhe man nun den angebotenen Preis für alle Aktionäre, teilte die Zweckgesellschaft Atlantic BidCo der beiden Finanzinvestoren mit. Das alte Angebot hatte bei 29 Euro je Anteilsschein gelegen. Advent und Centerbridge hatten jüngst mit Gegenwind von den Hedgefonds Petrus Advisers und Teleios Capital gegen die Übernahmeofferte zu kämpfen. Beide halten zusammen mehr als 20 Prozent der Aareal-Anteile und haben einen deutlich höheren Preis gefordert. Die Aareal-Bank-Titel schnellten auf Tradegate um 7,2 Prozent auf 29,92 Euro nach oben./edh/eas

Quelle: dpa-Afx