FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach moderaten Gewinnen zum Wochenstart dürfte sich der Dax am Dienstag stabil zeigen. "Der Aktienmarkt zeigt sich aktuell erstaunlich robust", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Es dominiere weiter die Hoffnung auf ein Ende des Krieges in der Ukraine und eine schnelle Entspannung an den Rohstoffmärkten.

Knapp eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenstart signalisierte der X-Dax als Indikator für den Dax ein Plus von 0,16 Prozent auf 14 541 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird ebenfalls leicht freundlich erwartet.

Positive Vorgaben von den US-Börsen kommen vor allem für Technologiewerte, die in Europa schon am Montag zu den Favoriten gezählt hatten. In den USA testete der Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 nach einem gescheiterten Versuch in der Vorwoche erneut die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt. Mitte Januar war er unter dieses Barometer gerutscht.

Die Marktexperten der Credit Suisse erklären die neue Tech-Stärke vor allem mit den inzwischen recht geringen Positionen der Anleger, die nun wieder aufgestockt würden. Mit Blick auf die inverse US-Zinskurve - Renditen kurz laufender US-Staatsanleihen liegen teilweise über den Renditen länger laufender Papiere - beruhigen sie: Historisch betrachtet habe der Aktienmarkt fast ein Jahr gebraucht, um bei dieser Struktur seinen Höhepunkt zu erreichen. Eine inverse Zinskurve gilt an den Finanzmärkten als Rezessionsindikator.

Unter den Einzelwerten am deutschen Aktienmarkt stehen einige Unternehmen im Blick, allerdings vor allem aus der zweiten und dritten Reihe. Aus dem MDax etwa gab der Autovermieter Sixt vorläufige Zahlen zum ersten Geschäftsquartal bekannt, die ein Händler als "leicht positiv" bewertete. Sixt steigerte den Umsatz kräftig. Das Vorsteuerergebnis wird nach einem Verlust ein Jahr zuvor bei 80 bis 95 Millionen Euro erwartet. Vorbörslich ging es auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss deutlich aufwärts.

Der Gabelstapler-Hersteller Kion zog angesichts anhaltender Unsicherheiten mit Blick auf den Ukraine-Krieg und die Corona-Pandemie seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 zurück. Sehr überraschen dürfte dies die Investoren jedoch nicht, nachdem Konkurrent Jungheinrich diesen Schritt bereits gegangen war und dabei auch die Kion-Aktie mit heruntergezogen hatte. Entsprechend moderat reagierten Kion auf Tradegate mit nur leichten Kursverlusten.

Im SDax steht die Aareal Bank im Fokus, die vorbörslich zulegten. Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sind nach dem erst vor Kurzem gescheiterten Übernahmeversuch weiter an dem Gewerbeimmobilienfinanzierer interessiert. Damit wurde ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg vom Vortag bestätigt. Es wird ein neues Gebot zu einem Preis von 33 Euro je Aktie in Betracht gezogen, in dem die in Aussicht gestellte Dividende von 1,60 Euro je Aktie enthalten ist.

Nach oben ging es auf Tradegate auch für die Grenke -Aktie. Das Neugeschäft des Leasingspezialisten erholte sich weiter kräftig vom Einbruch infolge der Corona-Pandemie, allerdings gab es auch Schatten in den Zahlen zum ersten Quartal, wie ein Händler sagte. Umsatzzahlen legte zudem der Online-Arzneimittelhändler Shop Apotheke für das erste Quartal vor und bestätigte zudem seine Jahresprognose./ck/jha/

Quelle: dpa-Afx